Rosenfelder
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Karl Ludwig, Historienmaler, geb. zu Breslau, erhielt seine Ausbildung auf der Akademie in Berlin unter Hensel 1832-36 und besuchte im Anfang der 50er Jahre Italien. Seine Historienbilder zeugen von einem bedeutenden Talent für Komposition, haben eine korrekte, sorgfältige Zeichnung und ein klares, gefälliges Kolorit. Nachdem er mit einem Narcissus, einem Gideon und einem Cola di Rienzi im Gefängnis zu Avignon begonnen hatte, brachte er 1838 sein bedeutenderes Bild: Blendung des Prinzen Arthur (nach Shakespeares «König Johann»),
das großen Beifall fand. 1845 wurde er als Direktor der Kunstakademie nach Königsberg berufen, und entfaltete eine reiche Thätigkeit in Historien- und historischen Genrebildern, unter denen wir als die hervorragendsten nennen: Besitznahme der Marienburg durch die Söldnerhauptleute des Deutschen Ordens, Betende am Sarg Heinrichs IV. (Museum in Köln), die Kurfürstin Elisabeth von Brandenburg von ihrem Gemahl überrascht, als sie das Abendmahl nach protestantischem Ritus empfängt, Christus am Kreuz mit den beiden Marien und Johannes (Altarbild in Rastenburg) sowie die gegen das Ende der 60er Jahre gemalten Wandbilder der Theologie und der Medizin in der Aula der Universität Königsberg. 1874 trat er als Direktor der Kunstakademie in den Ruhestand u. starb das.