Andr.,
Komponist und Violinspieler, geb. zu
Vechte im Niederstift
Münster
[* 3] als
Sohn des Klarinettisten und Musikdirektors Gebhard
HeinrichRomberg (1745-1819), war mit seinem Vetter, dem Violoncellisten
BernhardRomberg, 1790-93 Mitglied der kurkölnischen Hofkapelle zuBonn.
[* 4] Dann gingen beide, als nach der Flucht des Kurfürsten die Kapelle
sich auflöste, nach
Hamburg.
[* 5] Nachdem sie 1795-97
Italien
[* 6] bereist hatten, ging
Bernhard 1799 nach England,
Spanien
[* 7] und
Portugal. 1800 waren sie in
Paris,
[* 8] wo sie gemeinschaftlich die
Oper«Don Mendoze» komponierten.
Seit 1801 hatte
Andreas seinen bleibenden Aufenthalt in
Hamburg, bis er 1815 an
SpohrsStelle als Musikdirektor nach Gotha
[* 9] ging,
wo er starb. Seine Instrumentalstücke, besonders die
Sinfonien, vertreten in hervorragender
Weise die Norddeutsche Schule und zeigen die ersten
Keime der
Romantik, entbehren jedoch der Selbständigkeit.
Größern Beifall
fanden seine
Kompositionen Schillerscher Gedichte, z. B. der
«Glocke», der «Macht des
Gesanges», der «Kindesmörderin», Chorwerke
mit
Begleitung des Orchesters.
Bernhard, Violoncellist, Vetter des vorigen, Sohn des Fagottisten
AntonRomberg (1742-1814),
geb. zu
Dinklage im Niederstift
Münster, wurde 1801 Professor des
Violoncellos am Konservatorium zu
Paris, ging 1803 nach
Hamburg und kam 1805 in die königl. Kapelle zu
Berlin,
[* 10] wo er mit
Unterbrechungen bis 1819 wirkte, zuletzt als Hofkapellmeister.
NachSpontinis Anstellung in
Berlin nahm er seine Entlassung und privatisierte in
Hamburg, von wo aus er
Kunstreisen unternahm. Er starb zu
Hamburg. Seine Cellokonzerte werden noch heute benutzt, von seinen übrigen
Kompositionen verdient die «Trauersinfonie auf den
Tod der Königin Luise» in erster Linie Beachtung.
HeinrichWilh. Ludw.,
Nautiker, geb. zu
Bromberg,
[* 11] fuhr von 1849 bis 1857 zur See, studierte dann auf der Polytechnischen Hochschule in
Hannover
[* 12] (1858) und auf der
Berliner
[* 13]
UniversitätAstronomie,
[* 14] um sich zum Navigationslehrer auszubilden. Seit 1860 ist Romberg als
Lehrer und seit 1892 als Direktor der Seefahrtschule inBremen
[* 15] thätig. 1877 wurde er Mitglied der technischen
Kommission für Seeschiffahrt und ist seit 1878 Reichskommissar beim Seeamt in
Bremerhaven. Er lebt in
Bremen. Romberg veröffentlichte
«Das
Straßenrecht auf See»
(Brem. 1870) und ist auf nautischen und verwandten Gebieten litterarisch als Mitarbeiter der
«Weserzeitung»
sowie in Zeitschriften und Sammelwerken thätig.
Mor. Heinr.,
Arzt und Neuropatholog, geb. zu
Meiningen,
[* 16] studierte bis 1817 in
Berlin, dann in
Wien
[* 17] Medizin, habilitierte sich 1828 zu
Berlin als Privatdocent, wurde 1838 außerord. Professor und leitete von 1840 ab die Universitätspoliklinik;
bald darauf erfolgte seine Ernennung zum ord. Professor der speciellen Pathologie und
Therapie. Romberg starb zu
Berlin. Als Schriftsteller folgte Romberg seiner Vorliebe, die Vorgänge des
kranken Organismus auf physiol.
Basis zu erklären. Er war auf diesem Gebiete als
Arzt und
Lehrer schon eine
Autorität, ehe noch sein «Lehrbuch der
Nervenkrankheiten»
(Berl. 1840-46; 3. Aufl. 1857) erschien, das, sowohl
für die
Physiologie als für die allgemeine und specielle Pathologie bahnbrechend, außerordentliche Epoche machte.
Mit demselben begründete Romberg in vollendeter Form und
Darstellung die wissenschaftliche Behandlung der
Nervenkrankheiten in
Deutschland.
[* 18] Von R.s selbständigen Werken sind noch zu nennen: «Bemerkungen über die asiat.
Cholera» (Berl. 1832),