Rivière
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Henri Laurent, franz. Seemann und Romanschriftsteller, geb. zu Paris, [* 2] trat 1843 in die École navale, wurde 1870 zum Fregattenkapitän und 1879 infolge seines kühnen Vorgehens bei dem Aufstand der Eingebornen in Neukaledonien [* 3] zum Schiffskapitän ernannt und ging 1883 an der Spitze eines Truppenkonvois nach Tongking, [* 4] wo er ungewöhnliche Thatkraft und Tapferkeit entwickelte, aber 19. Mai d. J. bei einem Ausfall der französischen Garnison aus Hanoi gegen die Anamiten, welche den Platz umschlossen hielten, fiel.
Seine schriftstellerische Laufbahn begann er 1860 mit zwei Novellen: »Pierrot« und »Cain«, in welchen das Phantastische mit großer Kraft [* 5] behandelt ist. Später ließ er eine Reihe von Romanen, wie: »La main coupée« (1862),
»Le [* 6] colonel Pierre« (1863),
»Les méprises du cœur« (1865),
»Le Cacique« (1866),
»Les derniers jours de Don Juan« (1867),
»Le roman de deux jeunes filles« (1880),
»Le combat de la vie« (1882) u. a., folgen. Auch einige Lustspiele kamen von ihm zur Aufführung. Fachwissenschaftliche Arbeiten sind: »La marine française sous Louis XV« (1859) und »La marine française au Mexique« (1881);
auch veröffentlichte er »Souvenirs de la Nouvelle-Calédonie« (1880).