Rippenquallen
,
s. Ktenophoren.
Rippenquallen
3 Wörter, 31 Zeichen
Zoologie — Klassen u. Ordnungen — Klassen etc. der niederen Thiere
Rippenquallen,
s. Ktenophoren.
(Ctenophora, Rippenquallen, Kammquallen), Klasse der Cölenteraten (s. d.), frei schwimmende Tiere von gallertiger Konsistenz und kugeliger, walziger, selten bandförmiger Gestalt. Bei den kugeligen oder walzigen Formen liegt die Mundöffnung an dem einen Pol und führt durch ein Rohr in den zentral gelegenen Magenraum, den sogen. Trichter, von dem aus, wie bei den Medusen, sich Kanäle zur Verteilung der Nährflüssigkeit durch den Körper hindurch erstrecken.
Als Bewegungsorgane dienen acht von Pol zu Pol ziehende sogen. Rippen, die mit vielen hintereinander liegenden Ruderplättchen besetzt sind. Letztere sind durch Verschmelzung von Wimperhaaren entstanden und vermögen auf- und abzuschlagen. Den Antrieb zur Thätigkeit erhalten sie von einem eigentümlichen Organ, das dem Mund gegenüber am andern Pol der Kugel liegt und ein Häufchen sogen. Hörsteine in sich birgt. Diese schweben wie auf Federn auf vier gebogenen Plättchen, erzittern bei Reizen von außen und teilen ihre Erschütterungen durch die Plättchen den Rippen mit.
Alsdann treten die Ruderplättchen eins nach dem andern rasch in Aktion und drehen entweder die Qualle um ihre Achse, oder entfernen sie aus dem Bereich des Reizes. Doch vermögen auch Ktenophoren, welchen jenes Organ ausgeschnitten ist, noch zu schwimmen. Über die Existenz eines Nervensystems sind die Ansichten der Zoologen noch geteilt. Die Ktenophoren sind allgemein Zwitter; Eier [* 4] und Same bilden sich an den Wandungen der Kanäle und gelangen durch den Mund ins Freie. Die Entwickelung ist meist eine direkte und nur selten mit Metamorphose verbunden; auch bei den bandartigen Cestiden ist die Jugendform eine Kugel, die sich erst später in die Länge zieht.
Die Ktenophoren sind ausschließlich Meeresbewohner, leuchten gleich den Scheibenquallen oder Medusen (s. d.) und schwimmen wie diese häufig in großen Scharen an der Oberfläche. Einige sind so ungemein wasserreich und zerfließlich, daß sie bisher noch allen Versuchen zur Konservierung widerstanden haben. Am meisten finden sie sich in wärmern Gegenden vor. Gewöhnlich schwimmen sie mit dem Mund nach unten gerichtet umher; ihre Beute ergreifen sie entweder mit Tentakeln, oder schlucken sie geradezu in ihren oft weiten Mund hinein.
Ihre Körpergröße wechselt sehr; in einzelnen Fällen erreichen sie eine Länge von nahezu 1 m. Besonders interessant sind der langgestreckte, bandförmige Venusgürtel (Cestus Veneris), die sehr gefräßige Beroe (Beroë ovatus) und die überaus zarte Chiajea papillosa.
Vgl. Eschscholtz, System der Akalephen [* 5] (Berl. 1829);
Gegenbaur, Studien über Organisation und Systematik der Ktenophoren (das. 1856);
Anzahl Fundstellen auf 150 begrenzen.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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10.271 | Ktenophoren | Eschscholtz | System der Akalephen | (Berl. 1829) |
10.271 | Ktenophoren | Agassiz | North American Acalephae | (Cambridge 1865) |
10.271 | Ktenophoren | Chun | K. des Golfs von Neapel | (Leipz. 1880) |
10.271 | Ktenophoren | Gegenbaur | Studien über Organisation und Systematik der K. | (das. 1856) |
4 Quellen wurden gefunden. Anzahl Quellen auf 30 begrenzen.