JohannJakob, berühmter Gräzist und
Orientalist, geb. zu
Zörbig, gebildet auf der lateinischen
Schule
zu
Halle,
[* 2] studierte seit 1733 in
Leipzig
[* 3] die alten
Sprachen, seit 1738 in
Leiden
[* 4] besonders das
Arabische,
daneben auch
Medizin, so daß er 1746 die medizinische Doktorwürde erlangte, kehrte 1746 nach
Leipzig zurück, wurde daselbst 1748 außerordentlicher
Professor, 1758 nach vielfachen Nahrungssorgen und Anfeindungen
Rektor der Nikolaischule und starb ist ausgezeichnet
durch »kolossale Belesenheit und geniale Leichtigkeit des
Konjizierens«. Er edierte des Konstantinos
Porphyrogennetos
»De cerimoniis aulae byzantinae« (mit
Leich, Leipz. 1751-54, 2 Bde.),
Theokrit (das. 1765 bis 1766, 2 Bde.),
die griechischen Redner (das. 1770 bis 1775, 12 Bde.),
Plutarch (das. 1774-82, 12 Bde.),
Dionysios von Halikarnaß (das. 1774-77, 6 Bde.),
Maximus Tyrius (das. 1774-75, 2 Bde.),
die
Reden des
Dion Chrysostomos (das. 1784 u. 1798, 2 Bde.)
und des
Libanios (Altenb. 1791-97, 4 Bde.),
übersetzte die
Reden bei
Thukydides (Leipz. 1761) sowie die
Reden des
Demosthenes und
Äschines
(Lemgo 1764-68, 5 Bde.), gab
»Animadversiones
in graecos auctores« (Leipz. 1759-66, 6 Bde.)
heraus und bearbeitete die »Annales moslemici« des
Abulfeda (hrsg. von
Vogel, Kopenh. 1789-94, 5 Bde.).
Seine Selbstbiographie (Leipz. 1783) wurde von seiner gelehrten
Gattin Ernestine
Christine, einer Tochter des
SuperintendentenMüller in
Kemberg (geb. 1735, verheiratet 1764, gest. 1798), die ihn bei
seinen
Arbeiten vielfach unterstützte, veröffentlicht.
Vgl. außerdem
Morus, De vita Reiskii (Leipz. 1777).
Joh. Jak., Philolog und Orientalist, geb. zu Zörbig bei Halle a. S., studierte
in Leipzig und Leiden, erhielt 1748 in Leipzig den Titel als Professor der arab. Sprache
[* 5] und wurde 1758 Rektor der Nikolaischule.
Er starb Außer seinen «Animadversiones ad graecos auctores» (Bd. 1-5, 1757-66)
sind zu erwähnen: die Ausgabe der Schrift des Konstantinus Porphyrogennetos «De caeremoniis» (zusammen
mit Leich, 2 Bde., Lpz. 1751-54),
des Theokrit (2 Bde., Wien
[* 6] und Lpz., 1765-66), der griech. Redner (12 Bde.,
Lpz. 1770-75),
der sämtlichen Werke des Plutarch (12 Bde., ebd. 1774-82), des
Dionysius von Halikarnaß (6 Bde., ebd. 1774-77),
des Maximus Tyrius (2 Bde., ebd. 1774-75), der «Reden»
des Dio Chrysostomus (2 Bde., ebd. 1784 u. 1798) und des Libanius (4 Bde., Altenb.
1791-95). Seine Übersetzung der «Reden» des Demosthenes und Äschines (5 Bde., Lemgo 1764-69) und der Reden im Thucydides (Lpz.
1761) ermangelt der Eleganz, zeichnet sich aber durch große Treue und kräftige Sprache aus. D’Orvilles
«Chariton» übersetzte er ins Lateinische. Im Gebiete der arab. Litteratur, auf deren histor. und ästhetischen Wert er
als einer der ersten hinwies, machte er sich namentlich durch die Bearbeitung der «Annales
Moslemici» des Abulfeda (hg. von Adler,
[* 7] 5 Bde., Kopenh.
1789-94) verdient. -
Vgl. Morus, Vita Reiskii (Lpz. 1777);
Gelehrter Briefwechsel zwischen Reiske, Moses Mendelssohn und Lessing
(2 Bde., Berl. 1789).
R.s Selbstbiographie (Dessau
[* 8] 1783) gab seine Gattin heraus.
Ernestine Christine N., Tochter des SuperintendentenMüller, geb. zu Kemberg, gest. daselbst war seit 1764 mit
Reiske vermählt und unterstützte ihn bei seinen gelehrten Arbeiten. Auch lieferte sie u. d. T. «Hellas»
(2 Bde., Mitau
[* 9] 1778) und in den Schriften «Zur Moral» (Dess. und Lpz. 1782),
sowie «Für deutsche Schönen» (Lpz. 1786) Übersetzungen
aus griech. Schriftstellern und schrieb eine «Verteidigung»
ihres Mannes gegen die Angriffe Michaelis’ in Göttingen
[* 10] (ebd. 1786).