Reimchroniken
,
eine Art historischer Gedichte, welche gewöhnlich einen längern Zeitraum der
Geschichte darstellen. Sie haben weniger poetischen als historischen Wert, da die Verfasser derselben oft
Quellen zu benutzen
vermochten, die nicht mehr zugänglich sind, auch vieles, was ihre Zeit betrifft, aus lebendiger persönlicher
Erfahrung geben
konnten. Zu den ältesten dieser Werke, soweit sie bekannt sind, gehören die gegen Ende des 13. Jahrh.
verfaßte »Livländische Reimchronik«
(hrsg.
von
Fr.
Pfeifer, Stuttg. 1844; von
Leo
Meyer, Paderb. 1876; vgl.
Wachsmuth, Über die
Quellen und den Verfasser der livländischen
Reimchronik
,
Mitau
[* 2] 1878); die »Reimchronik
der Stadt
Köln«
[* 3] von Gottfr.
Hagen
[* 4] (13. Jahrh., hrsg. von
Groote,
Köln 1834);
die »Österreichische Reimchronik«
von
Ottokar von
Steier (früher
Ottokar von
Horneck genannt),
die Jahre 1250-1309 umfassend (hrsg. von Pez in »Scriptores rerum austriacarum«, Bd. 3). Andre sind: die »Deutschordenschronik« des Nikolaus von Jeroschin (Mitte des 14. Jahrh. nach der lateinischen Chronik des Peter von Dusburg verfaßt; im Auszug hrsg. von Fr. Pfeifer, Stuttg. 1854; vollständig von Strehlke in »Scriptores rerum prussicarum«, Bd. 1, Leipz. 1861);
die »Mecklenburgische Reimchronik«
des
Ernst von
Kirchberg (1378 verfaßt; gedruckt in
Westphals
»Monumenta inedita«,
Bd. 4);
die »Reimchronik«
des
Wigand von
Marburg
[* 5] (bis 1394; gedruckt in den
»Scriptores rerum prussicarum«, Bd. 2, Leipz.
1863);
die
»Appenzeller Reimchronik«
(um 1400; hrsg. von Ildefons v.
Arx, St.
Gallen 1830);
ferner die »Holsteinische Reimchronik«
, die
Chroniken der
Städte
Gandersheim,
Braunschweig,
[* 6]
Goslar,
[* 7]
Neuß
[* 8] u. a.