Christian Gottlieb, Kartograph, geb. zu Schleiz,
[* 2] studierte 1777‒81 zu
Leipzig
[* 3] die
Rechte, wurde 1782 Stadtschreiber
in Lobenstein, wandte sich aber, als Zach 1798 mit
Bertuch die
«Allgemeinen geogr. Ephemeriden» anlegte,
der Geographie und Kartographie zu. Er starb 11. Sept. 1837 zu Lobenstein. Sein erstes Werk war ein
«Atlas
[* 4] des ganzen Erdkreises
in der Centralprojektion» (6Bl., Weim. 1803).
Bald darauf wählte ihn
Bertuch zum Mitredacteur der «Ephemeriden», in
welchem Verhältnisse er bis 1805 blieb. 1812 verband er sich mit
Stieler in
Weimar
[* 5] zur Herausgabe des «Handatlas»; für
Campe
in
Nürnberg
[* 6] bearbeitete er
Smiths«Atlas der Alten Welt» neu.
Außerdem sind seine vorzüglichsten
Arbeiten: «Die östl. und westl.
Halbkugel der Erde in der Lambertschen Projektion»
[* 7] (2Bl., Nürnb. 1814),
«Der nördl.
Teil des großen
Weltmeers» (Weim. 1817),
die «Weltkarte nach
Mercators Projektion» (4Bl., Nürnb. 1825),
der im größten Maßstabe ausgeführte
«Atlas
der Alten Welt» in 19
Tafeln, nebst einem
«Thesaurus topographicus» zu den elf ersten Karten (ebd. 1818‒31); die treffliche
Karte von
«Gallia» zur Erklärung der
Schriften des Julius
Cäsar (Lpz. 1832) und der
«Neue Handatlas über
alle
Teile der Erde» (28 Karten, Nürnb. 1832).
Paul, Afrikareisender, geb. in Neuwied am Rhein, war anfangs auf industriellem Gebiete
thätig und schloß sich 1880 als
Volontär einer Expedition an, die zur Gründung einer wissenschaftlichen
Station in
Ostafrika ausgerüstet wurde; Reichard selbst widmete 50000 M. aus persönlichen
Mitteln. Leiter der Expedition war Hauptmann von
Schöler, der jedoch bald nach Europa
[* 8] zurückkehrte;
im November desselben Jahres
gründeten sie die
Station Kakoma in Ugunda (in Uniamwesi) und verweilten daselbst neun
Monate;
dann wurde dieselbe nach Igonda
verlegt. Im Okt. 1882 starb
Kaiser auf einer Forschungstour am Rikwasee. Im Dezember genannten Jahres verließen Reichard und
Böhm
Igonda, um die westlich vom
Tanganika gelegenen Kongogebiete zu erforschen;
sie entdeckten hierbei in
Katanga den Upämbasee, wo
Böhm im März 1884 starb.
Nach
BöhmsTode entdeckte Reichard die überaus reichen Kupferminen von Katanga,
etwa 11° südl.
Br. und zwischen dem 26.° und 27.° östl. L. von Greenwich. Unter großen Gefahren und
Kämpfen kehrte Reichard ostwärts nach der
Küste des
Indischen Oceans zurück.
In den Landschaften, in welchen die beiden deutschen
Stationen gegründet worden waren, hatten die Reisenden erhebliche Landerwerbungen
gemacht; für dieselben suchte Reichard im
Frühjahr 1886 um das deutsche Protektorat nach, welchem Wunsche nicht sofort entsprochen
werden konnte, dessen
Erfüllung aber durch das deutsch-engl.
Abkommen vom gesichert wurde. Reichard veröffentlichte
Berichte über seine
Reisen in mehrern Heften der «Mitteilungen der
Afrikanischen Gesellschaft in
Deutschland»
[* 9]
(Berlin)
[* 10] und in
vielen wissenschaftlichen andern Zeitschriften (besonders über die Waniamwesi in der «Zeitschrift
für Erdkunde»,
[* 11] ebd. 1890). Auch erschien von ihm
«Emin Pascha» (Lpz. 1891) und
«Deutsch-Ostafrika» (ebd.
1892).
"Allgemeinen geogr. Ephemeriden" anlegte, der Geographie und Kartographie zu. Er starb 11. Sept. 1837 zu Lobenstein. Sein erstes Werk war ein "Atlas des ganzen Erdkreises in der Centralprojektion"
(6 Bl., Weim. 1803)
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