Randa
(Kt. Wallis, Bez. Visp). 1445 m. Gem. und kleines Pfarrdorf, am rechten Ufer der Zermatter Visp und auf dem Schuttkegel des hier in diese mündenden Randaierbaches; am W.-Fuss des Dom (4554 m). 25,7 km ssw. Visp und 11 km nnö. Zermatt. Postablage, Telegraph. Station der Linie Visp-Zermatt. Neben der Häusergruppe um die Kirche gehören noch zahlreiche am rechten Ufer des Randaierbaches zerstreut gelegene Häuser und Hütten zum Dorf. Gemeinde, mit den Weilern Im Lerch und Wildi: 37 Häuser, 271 kathol. Ew.; Dorf: 20 Häuser, 126 Ew. Südl. vor dem Dorf ein grosser Gasthof.
Randa
ist eine der Haupttouristenstationen für Bergtouren in der Gruppe der
Mischabelhörner
(Weisshorn,
Dom,
Täschhorn,
Alphubel etc.) und eine beliebte Sommerfrische. Aufzucht eines schönen Rindviehschlages. Gegenüber Randa
hängt links der
Visp über nackten Felswänden der vom
Bieshorn und
Weisshorn herabsteigende
Biesgletscher, von dessen in etwa 2000 m
Höhe befindlichem unterm Rand hie und da Eislawinen ins Thal abbrechen, die bis zum Fluss gelangen
und ihn sogar überdecken können.
Chroniken und mündliche Ueberlieferungen erzählen von wahren Katastrophen, die diese Lawinen
im Thal schon verursacht haben.
So wurden z. B. 1636 nicht weniger als 36 Personen getötet und im April 1737 volle 140 Gebäude zerstört. Am bekanntesten
ist aber das Unglück vom an welchem Tag um 6 Uhr Morgens eine 12,4 Millionen m3 haltende
Firn- und Eismasse abbrach und den Flusslauf zurückstaute. Das Dorf Randa
wurde zwar von den Sturztrümmern nicht erreicht,
doch entwurzelte der gewaltige Luftdruck viele
Bäume, wehte Tiere, Felsblöcke und andere schwere Gegenstände über die
Dächer der
Häuser hinweg und nahm auch den Spitzturm der Kirche mit sich, als der
Messmer gerade beim
Angelusläuten war. Dieser kam mit dem Schrecken davon, während zwei andere Personen den Tod fanden.