Pillendreher
(Ateuchus Weber), Käfergattung aus der Gruppe der Pentameren und der Familie der Blatthornkäfer (Lamellicornia), große, schwarz oder dunkel metallisch gefärbte Käfer [* 2] der wärmern Zone der Alten Welt, mit breitem, flach gedrückten Körper, halbkreisförmigem Kopf mit tief sechszähnigem Vorderrand, in zwei Hälften geteilten Augen, abgestutzten Flügeldecken, fingerförmig gezahnten Schienen an den tarsenlosen Vorderbeinen und mit verlängerten Hinterbeinen mit schlanken Schienen und feinen Tarsen, die Hinterschienen mit einzelnem Enddorn.
Sie drehen aus Mist Kugeln, welche je ein Ei [* 3] enthalten und der Larve zur Nahrung dienen sollen. Die »Pillen« werden von dem Käferpaar gemeinschaftlich angefertigt und unter die Erde vergraben; sie erreichen bei manchen Arten den Umfang von Billardbällen. Der heilige Pillenkäfer (Ateuchus sacer L., s. Tafel »Käfer«),
2,6-3 cm lang, schwarz, wenig glänzend, an Kopf, Thorax und Beinen schwarz gefranst, auf den Flügeldecken mit schwachen Längsrippen, lebt in Südeuropa und Nordafrika. Die Larve ist dem Engerling ähnlich, auf dem Rücken grau gefleckt und entwickelt sich in mehreren Monaten. Der Käfer erscheint im nächsten Jahr, wurde von den alten Ägyptern heilig gehalten und, in kolossalem Maßstab [* 4] aus Stein gehauen (Skarabäen), [* 5] in den Tempeln aufgestellt.