Philippsburg
,
Stadt im bad. Kreis [* 2] Karlsruhe, [* 3] an einem faulen Rheinarm und der Linie Bruchsal-Germersheim der Badischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Lateinschule, ein Amtsgericht, eine Bezirksforstei, Dampfmühlen, Tabaks- und Hanfbau, Viehhandel und (1885) 4922 Einw. -
Philippsburg
war früher nur ein
Flecken, Udenheim, welchen
Bischof
Gerhard 1338 mit
Mauer und
Graben befestigte. Der
Bischof von
Speier,
[* 4] Philipp
Christoph von
Sötern, erwählte den
Ort zu seiner
Residenz, ließ ihn seit 1618 neu befestigen und
nannte ihn dem
Apostel
Philippus zu
Ehren Philippsburg.
Er spielte als
Brückenkopf in den
Kriegen des 17. Jahrh. eine große
Rolle. Im Dreißigjährigen
Krieg fiel Philippsburg
der
Reihe nach den
Schweden,
[* 5]
Franzosen, Kaiserlichen und zuletzt wieder den
Franzosen in die
Hände,
welch letztern im
Westfälischen
Frieden das
Besatzungsrecht bestätigt ward. Die
Gefälle und Hoheitsrechte blieben dem
Hochstift
Speier. 1679 kam Philippsburg
wieder an
Deutschland,
[* 6] 1688 aber durch
Eroberung wieder an
Frankreich, 1697 im
Ryswyker
Frieden und, 1734 von
den
Franzosen von neuem erobert, 1735 an
Deutschland zurück. Die
Feste verfiel seitdem immer mehr. 1799 ward
sie von den
Franzosen belagert, durch
Kapitulation übergeben und im
Winter 1800/1801 geschleift.
Vgl.
Nopp, Geschichte
der Stadt Philippsburg
(Philippsb. 1881).