Orangenblüten
(Pommeranzenblüten, lat. flores aurantiorum, flores naphae, frz.
fleurs d'orange). Dieselben bilden nicht nur im frischen Zustande, sondern auch getrocknet und eingesalzen
(zur Darstellung von Orangenblü
tenwasser und -öl) einen Handelsartikel; sie behalten ihren feinen, höchst angenehmen Geruch
auch nach vorsichtigem Trocknen eine Zeitlang bei. Die besten, am feinsten riechenden O. kommen nicht, wie man häufig angegeben
findet, vom gewöhnlichen süßen Orangenbaum (Citrus aurantium, Risso), sondern vom bitteren Pommeranzenbaum
(Citrus Bigaradia, Risso); die ersteren riechen etwas weniger fein. Man kann beide leicht durch den Bau der Blüte unterscheiden.
Die Bigaradblüte hat 30-34 Staubfäden und einen 12-14fächerigen Fruchtknoten, während die Blüten von C. aurantium nur 20 bis 22 Staubfäden und einen 9-11fächerigen Fruchtknoten besitzen. Der Kelch ist ferner bei ersterer fünfeckig, bei letzteren oval. Im frischen Zustande haben die Blüten eine fleischige, weiße Blumenkrone, die im getrockneten Zustande dünn, pergamentartig und schmutziggelb ist. Man benutzt die O. zu Parfümeriezwecken, sowie auch zu Thee. Nizza produziert 200000 kg O. jährlich, Cannes und Umgegend 425000 kg. 100 Orangenbäume im Alter von 10 Jahren verlangen 4000 Quadratmeter Land und geben während des Sommers 1000 kg O. - Zollfrei.