Nasenbluten
(Epistaxis), entweder Folge äußerer mechanischer Wirkung (Stoß oder Schlag) auf die Nase u. dann ohne besondere Bedeutung; oder es entsteht bei heftigen Aufregungen mit gleichzeitiger Rötung des Gesichts und Herzklopfen, bei manchen Individuen, welche an Herzfehlern leiden, selbst bei geringen Anlässen, nach dem Genuß von starkem Wein, Grog, Thee, Kaffee oft so heftig, daß es bedrohliche ¶
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Blutverluste herbeiführt; oder das Nasenbluten
ist habituell zur Zeit der Mannbarkeit und wird als Vorbote späterer Tuberkulose gefürchtet.
In allen Fällen sind kleine Blutverluste leicht zu ertragen, man bekämpft sie am besten mit kalten Kompressen auf Stirn und
Nase oder steckt einen Wattepfropf, mit reiner Gerbsäure bestreut, in jedes Nasenloch, hält den Kopf möglichst
wenig vornüber, sondern gerade aufrecht. Bei größern Blutungen und namentlich, wenn diese erfahrungsmäßig oft wiederkehren,
ist sofort durch einen Chirurgen die Tamponade (Verstopfung der Nasenhöhle) mittels der Bellocqschen Röhre vorzunehmen. Bei
manchen Krankheiten, z. B. Typhus, Lungenentzündung, wird öfters der kritische Abfall von Nasenbluten
begleitet; dasselbe ist
dabei als günstiges Symptom zu deuten und bedarf keiner Behandlung.