Nävĭus,
Gnäus, röm.
Dramatiker und
Epiker, gebürtig aus
Kampanien, nahm am ersten
Punischen
Krieg teil und brachte 235
v. Chr.
sein erstes
Stück zur Aufführung. Der rücksichtslose
Freimut, mit
dem er in seinen
Dramen auch politische
Größen angriff, brachte ihm zuerst Gefängnis, dann
Verbannung nach
Utica, in welcher er um 200 starb. Seine Hauptstärke
war die
Komödie, in der er die griechischen
Originale mit
Freiheit und Selbständigkeit verarbeitete; in der
Tragödie hat er
das
Verdienst, zuerst neben griechischen
Nachbildungen nationale
Stoffe dramatisiert zu haben (die dramatischen
Überreste in
Ribbecks »Scaenicae poesis Romanorum fragmenta«, 2. Aufl.,
Leipz. 1871-73, Bd. 1 u.
2, und L.
Müllers »Livi Andronici et Naevi
fabularum reliquiae«, Berl.
1885). Ebenso schuf er in seinem
»Bellum poenicum« (in saturnischem
Metrum) das erste nationale
Epos
(Fragmente gesammelt von
Vahlen, Leipz. 1854, und L.
Müller in »Enni carminum reliquiae«, Petersb.
1884).