Montsalvens
(Ruine de) (Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz, Gem.
Broc). 865 m. Burgruine, über dem rechten Ufer des
Jaunbaches
(Jogne), an der Strasse
Bulle-Boltigen, zwischen
Broc und
Châtel
Crésuz und am Steilaufstieg von Bataille. Schon seit
langem stehen hier mitten
im Wald und am Rand eines tiefen
Tobels nur noch einige Turmreste der einstigen Burg. Reizende Aussicht
ins Greierzerland. Der älteste bekannte Burgherr ist Wilhelm von Montsalvens
, der mit Julienne von
Glâne
(der Schwester des Stifters von
Hauterive und Schwester der Gräfin Agnes von
Greierz, der Stifterin des
Klosters von
La Part Dieu)
verheiratet war. Von ihren beiden Kindern Peter und Agnes zählt jener zu den Wohltätern des
Klosters
Hauterive. Peter's Sohn
Wilhelm starb 1183, nachdem er die Vergabungen seines Vaters 1181 noch urkundlich bestätigt hatte. 1389 verkaufte
Rudolf von Montsalvens
verschiedene seiner Grundrechte in
Montbovon und
Estavannens an Aymon von Cléry, Burgherrn von
Greierz.
Bald nachher ging die ganze
Herrschaft Montsalvens
an die
Grafen von
Greierz über, denen sie
¶
mehr
bis 1553 verblieb und die von Zeit zu Zeit auf der Burg Montsalvens
zu residieren pflegten. Vom Burgturm Montsalvens aus
sah Magdalena von Miolans ihren ungetreuen Gemahl Michel von Greierz auf seinem weissen Pferd vom Weg nach Hause abschwenken,
um in Charmey anderen Vergnügungen nachzugehen. Der Weg, den er von La Monse an nahm, heisst heute noch
nach dem Herzeleid der verlassenen Frau die «Charrière de Crève Cœur». Gräber mit Skeleten und Dolchen und Fibeln aus der
Bronzezeit.
Der Hügel von Montsalvens
gehört zur ersten Zone der Préalpes und zeigt einen sehr bemerkenswerten Aufbau, der von V. Gilliéron
in einer bedeutenden Arbeit zum erstenmal entschleiert worden ist. Der die Ruine tragende Fels ist ein
Fetzen von Malmkalk, der zusammen mit dem an seiner Basis sich findenden knolligen Oxford in einer Neocommulde steckt. Oxford
und Neocom fuhren hier beide Fossilien. Vergl. Gilléron, V. Les Alpes de Fribourg en général et Montsalvens
en particulier. (Beiträge zur geolog. Karte der Schweiz. 12, 1873). 1169: Montsalvan; 1281: Montsarwayn.