Merowinger
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s. Merovech. ^[= (Merovig, Merwig, Meroväus), Sohn des Chlodio oder der Sage nach eines Meergottes, König der ...]
Merowinger
446 Wörter, 2'859 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Merowinger,
s. Merovech. ^[= (Merovig, Merwig, Meroväus), Sohn des Chlodio oder der Sage nach eines Meergottes, König der ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Merowinger
oder Merovinger, das Geschlecht der ältesten fränk. Könige. Der Name ist abgeleitet von Merowech oder Meroväus, von dem nichts Genaues bekannt ist; auch sein Sohn Childerich I. verliert sich fast ganz in der Sage und zum großen Teile auch noch dessen Sohn Chlodwig I., der von 481 bis 511 regierte und das Reich der Franken durch die Siege über Syagrius, über die Alamannen und die Westgoten und durch die Annahme des Christentums zu welthistor. Bedeutung erhob. Er teilte das Reich unter seine vier Söhne, doch starben drei Linien aus, so daß Chlothar I. von 558 bis 561 das ganze durch Thüringen und Burgund noch erweiterte Reich vereinigte. Unter seinen Söhnen und Enkeln wurde es dann wieder geteilt und durch Bruderkriege zerrissen (s. Brunhilde), aber von Chlothar II. 613 wieder vereinigt.
Chlothar II. und sein Sohn Dagobert I. waren die letzten kräftigen Herrscher aus dem Geschlecht der Merowinger
, aber
unter ihnen begann doch schon die Macht der Hausmeier (s. Major domus), indem sie für ihre jungen
Söhne in Austrasien (Metz)
[* 3] eine besondere Regierung unter Leitung eines Major domus einrichteten. In dieser
Stellung erhob sich das mit den Arnulfingern verbundene Geschlecht der Karolinger zu solcher Macht, daß Grimoald, der Sohn
des ältern Pippin, 656 den Versuch machte, statt des Merowingers
Dagobert II. seinen eigenen Sohn zum König von Austrasien
zu erheben.
Indem die andern mächtigen Familien dies nicht duldeten, blieb den Merowinger
der Name des Königtums noch fast 100 Jahre erhalten,
aber seit 687 hatten die Karolinger die Gewalt vollständig in ihrer Hand
[* 4] und Pippin der Mittlere konnte es wagen, sie auf
einen unmündigen Enkel zu vererben. Obgleich dies nicht glückte und zu einem Kriege unter den Karolingern
führte, so gewannen dadurch doch die Merowinger
das Regiment nicht wieder. Sie verloren in dieser Zeit vielmehr alle
Bedeutung, und Karl Martell, der schließlich die karoling. Macht in sich vereinigte, konnte den Thron
[* 5] der Merowinger
sogar sieben
Jahre lang unbesetzt lassen. Sein Sohn Pippin hat dann 743 noch einmal einen Merowinger
, Childerich III., zum
König erhoben, ihn aber 752 durch die Franken absetzen und ins Kloster weisen lassen. Damit endete die Herrschaft der Merowinger.
Für die frühere Zeit der Merowinger
ist Gregor von Tours,
[* 6] für die spätere der sog. Fredegar mit seinen Fortsetzungen
die wichtigste Quelle.
[* 7] -
Vgl. auch A. Thierry, Récits des temps mérovingiens (Par. 1840 u. ö.);
W. Junghans, Die Geschichte der fränk. Könige Childerich und Chlodovech kritisch untersucht (Gött. 1857);
Bornhak, Geschichte der Franken unter den
Merowinger
(Tl. 1, Greifsw. 1863);
Huguenin, Histoire du royaume mérovingien d'Austrasie (Par. 1862);
Richter, Annalen der deutschen Geschichte im Mittelalter (1. Abteil., Halle [* 8] 1873);
G. Kaufmann, Deutsche [* 9] Geschichte bis auf Karl d. Gr. (2 Bde., Lpz. 1880 u. 1881).
Anzahl Fundstellen auf 150 begrenzen.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
61.796 | Merowinger | Huguenin | Histoire du royaume mérovingien d'Austrasie | (Par. 1862) |
61.796 | Merowinger | Thierry | Récits des temps mérovingiens | (Par. 1840 u. ö.) |
61.796 | Merowinger | Bornhak | Geschichte der Franken unter den M. | (Tl. 1, Greifsw. 1863) |
61.796 | Merowinger | Richter | Annalen der deutschen Geschichte im Mittelalter | (1. Abteil., Halle 1873) |
61.796 | Merowinger | G. Kaufmann | Deutsche Geschichte bis auf Karl d. Gr. | (2 Bde., Lpz. 1880 u. 1881) |
6.496 | Frankenreich | Richter | Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merowinger | (Halle 1873) |
61.796 | Merowinger | W. Junghans | Die Geschichte der fränk. Könige Childerich und Chlodovech kritisch untersucht | (Gött. 1857) |
61.174 | Liliencron | "Die Merowinger" | (Trauerspiel, ebd. 1888) | |
1.546 | Andernach | Rheinthor | Zeiten der Merowinger, mit dem alten Wahrzeichen der Stadt | (zwei lebensgroße Steinfiguren) |
11.501 | Merovech | Franken von 448 bis 457 | Stammvater der Dynastie der Merowinger, welche 481-751 das Frankenreich | (s. d.) |
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