Mennige
(Bleizinnober, Bleirot, rotes Bleioxyd, lat. Minium oder Plumbum oxydatum rubrum,
frz. Mine oder ronge de saturne ^[richtig: rouge de saturne]; engl.
red lead). Die M. ist eine Verbindung von
Blei mit Sauerstoff, die jedoch mehr von letzterem enthält, als die Glätte oder
das Bleioxyd; man kann sie als eine Verbindung von Bleioxyd mit
Bleihyperoxyd betrachten, denn beim Übergießen
von M. mit
Salpetersäure färbt sich die rote M. dunkelbraun infolge der Ausscheidung von
Bleihyperoxyd, von welchem das gleichzeitig
gebildete
salpetersaure Bleioxyd durch Wasser getrennt werden kann. Man bereitet die M. durch wiederholtes Erhitzen (sogenanntes
Brennen) von feingemahlener
Bleiglätte auf 450° C. bei Luftzutritt bis das gelbe Bleioxyd in ein lebhaft
rotes Pulver übergegangen ist, welcher Vorgang auf einer Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft beruht. Eine besonders feine
und feurige Sorte wird durch Erhitzen von
Bleiweiß in ähnlicher Weise bereitet und Orangemennige
(mine orange, saturnine
red) genannt.
M. ist in Wasser unlöslich und wie alle Bleiverbindungen giftig. Die M. wird als Malerfarbe in Wasser, Öl und auf Kalk benutzt, ist jedoch wenig haltbar; ferner mit Firnis als Anstrichfarbe auf Eisen, mit Bleiweiß und Firnis zusammengeknetet als Kitt für die Flanschen von Dampfleitungsröhren, kupfernen Destillierapparaten etc.; in großer Menge benutzt man ferner die M. bei der Herstellung feiner Bleigläser (Kristallglas, optisches Glas etc.). Hauptlieferant von M. ist England. - M. ist zollfrei; mit Öl oder Firnis gemischt, als Farbe gem. Tarif Nr. 5 a; als Kitt Nr. 5 e.