Menger
,
Karl, Volkswirt, geb. zu Neusandec in Galizien, studierte in Wien [* 2] und Prag [* 3] Rechts- und Staatswissenschaften, wurde 1872 Ministerialsekretär und 1873 Professor der politischen Ökonomie an der Universität zu Wien. In den Jahren 1876-78 begleitete er den Kronprinzen Rudolf von Österreich [* 4] auf einer Studienreise durch die Schweiz, [* 5] England, Schottland, Irland, Frankreich und Deutschland [* 6] und nahm im Sommer 1878 seine Lehrthätigkeit an der Wiener Universität wieder auf. Er schrieb: »Grundsätze der Volkswirtschaftslehre« (Wien 1872);
»Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaften« (Leipz. 1883);
»Die Irrtümer des Historismus in der deutschen Nationalökonomie« (Wien 1884);
»Zur Kritik der politischen Ökonomie« (das. 1887).
In diesen
Schriften vertritt Menger
die analytische
Richtung, welche die verwickelten
Erscheinungen der
Volkswirtschaft
als das Gesamtergebnis der wirtschaftlichen Bestrebungen zahlreicher durch den
Verkehr miteinander verbundener
physischer und juristischer
Personen und der staatlichen und gesellschaftlichen Einflußnahme theoretisch zu erklären habe,
während es daneben Aufgabe der geschichtlichen Forschung und der
Statistik sei, die sogen. empirischen
Gesetze festzustellen.
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Sein
Bruder
Anton Menger
, geb.
Professor der
Rechte an der
Wiener
Universität, schrieb: »Die Zulässigkeit neuen
thatsächlichen Vorbringens in den höhern
Instanzen«
(Wien 1873);
»System des österreichischen Zivilprozeßrechts« (das. 1876, Bd. 1) und »Das Recht auf den vollen Arbeitsertrag in geschichtlicher Darstellung« (Stuttg. 1886).