Melk
(Mölk), Marktflecken in der niederösterreich. Bezirkshauptmannschaft St. Pölten, an der Donau, welche in der Nähe die Flüsse [* 2] und Bielach aufnimmt, und an der Staatsbahnlinie Wien-Linz gelegen, mit Bezirksgericht, Drahtstifte- und Seilerwarenfabrik und (1880) 1716 Einw. Dabei liegt malerisch auf einem 57 m gegen die Donau steil abfallenden Granitrücken die reiche, 1089 gegründete, 1701-38 neuerbaute, palastähnliche Benediktinerabtei gleichen Namens mit einer prachtvoll ausgestatteten, auch wegen ihrer Orgel berühmten Kirche, einer an Inkunabeln und Handschriften reichen Bibliothek von über 30,000 Bänden, einer stattlichen Gemäldesammlung und andern Kunstschätzen, einem Obergymnasium mit Konvikt und einem Park. Von der Terrasse prachtvolle Aussicht auf das Donauthal. - Der Ort kommt unter dem Namen Medelikhe schon im Nibelungenlied vor. Später stand hier ein Schloß der Markgrafen ¶
mehr
von Babenberg, das von Leopold II. 1089 in ein Kloster umgewandelt wurde. Dasselbe ist auch wiederholt belagert worden, so namentlich 1683 von den Türken, und zeigt noch Reste der ehemaligen Befestigungswerke.
Vgl. Keiblinger, Geschichte des Benediktinerstifts Melk
(Wien
[* 4] 1851-69, 3 Bde.).