Massaua
[* 2] oder
Medsaua, arab. Mussauah, Hauptstadt der ital.
Kolonie
Erythräa, an der Südwestküste des
Roten
Meers, im N. von
Abessinien, einer der heißesten Orte der Erde (s.
Erythräa)
, liegt auf zwei untereinander und mit dem Festlande (1500 m) durch Steindämme verbundenen
Inseln (Massaua
und Taulud) sowie auf
zwei Halbinseln der
Küste, hat etwa 16000 E., darunter 600 Europäer (ohne die Garnison), fast nur Steinbauten,
drei
Forts, einen schönen Hafenquai und große
Baracken,
Schuppen und Werkplätze in den äußern Stadtteilen.
Die Bevölkerung, fast ausschließlich Mohammedaner, setzt sich zusammen aus Eingeborenen äthiop.
Rasse (Fischer, Schiffsleute und Lastträger), aus Abessiniern,
Somal,
Danakil,
Galla,
Banjan (Indiern) und
arab. Kaufleuten. Massaua
ist die
Pforte des
Handels für
Abessinien. Die Einfuhr (1893 für 8981942
Lire), zumeist für die Garnison,
erstreckt sich vornehmlich auf Getreide,
[* 3] Mehl
[* 4] und
Teigwaren (1,9 Mill.
Lire),
Tiere und tierische Produkte (2,4 Mill.), Baumwollwaren
(2,3 Mill.), Öle,
[* 5]
Spirituosen und Getränke; die Ausfuhr auf Perlmutterschalen aus
Dschidda,
Kaffee aus
den Gallaländern, Elfenbein, Moschus,
Wachs,
Honig,
Tabak
[* 6] und
Straußenfedern.
Der gesamte Handel hatte 1892 einen Wert von 10,4 (darunter aus Italien [* 7] nur 0,93) Mill. Lire. Eine strategische Bahn führt nach Saati (26,9 km). Regelmäßig verkehren ägypt. Schiffe, [* 8] der Österr.-Ungarische Lloyd und die Navigazione Generale Italiana. – Die Stadt gehörte nebst Suakin und dem angrenzenden Küstenlande einst zum abessin. Reich, wurde 1557 von den Türken erobert, 1865 an Ägypten [* 9] abgetreten und von den ital. Truppen besetzt. (S. Erythräa, Geschichtliches.)