Maskerade
(Maskenball), ein
Ball, wo die Teilnehmer in Verkleidungen und mit Gesichtsmasken verhüllt
erscheinen. Diese Verkleidungen heißen
Charaktermasken, wenn sie die gewöhnliche
Kleidung gewisser
Stände
(Jäger,
Bauern,
Bergleute) oder bestimmter
Personen nachahmen; Nationalmasken, wenn sie die eigentümliche
Kleidung bestimmter
Völkerschaften
darstellen; Phantasiemasken, wenn die
Kleidung mit freier
Willkür gewählt ist. Am häufigsten bedient man sich auf Maskeraden
des
Domino (s. d.). Dergleichen Maskeraden
kamen zuerst in
Italien
[* 2] auf (vgl.
Maske, S. 314), wurden seit
dem 17. Jahrh. überall beliebt (an den deutschen
Höfen hießen sie
»Wirtschaften«) und gehören noch jetzt an zahlreichen
Orten zu den Vergnügungen des
Karnevals (s. d.), haben aber von ihrer ursprünglichen Bedeutung viel verloren.
Charakteristische Maskenaufzüge, oft von sinnreicher
Erfindung und künstlerischer Ausführung, sind in
neuerer Zeit von den Künstlergesellschaften zu
München,
[* 3]
Düsseldorf,
[* 4]
Wien,
[* 5]
Berlin
[* 6] etc. veranstaltet worden.
Vgl. Flögel, Geschichte des Grotesk-Komischen (neue Aufl. von Ebeling, Leipz. 1886).
Allgemeiner ist Maskerade
s. v. w.
Maskierung, Verkleidung.