Malaka
,
Malakka, Malaiische Halbinsel, eine Halbinsel, welche sich von dem südl.
Teile von Hinterindien
[* 2] mit einem
Areal
von etwa 154000 qkm von 13° 30' bis 1° 3' nördl.
Br. gegen S. erstreckt, gegen W. vom
Indischen
Meere,
gegen O. vom
Meerbusen von Siam und der
Chinesischen
Südsee bespült und gegen
SW. durch die
Straße von Malaka
von der
Insel
Sumatra
geschieden. (S. Karte:
Ostindien
[* 3] II. Hinterindien.) Ihr
Inneres wird bis zu den
Kaps
Romania und
Buru, den
südlichsten
Spitzen der Halbinsel, von hauptsächlich granitischen und paläozoischen Gebirgsketten durchzogen, welche die
Wasserscheide bilden.
Unter 10 ½° wird sie durch die
Krah-Landenge auf 109 km eingeengt. Hier ist sie nur 25 m hoch, im N. erreicht sie im Mjengmoletkat
2150, im S. bis zu 3000 m. Bei der Schmalheit ist das
Flußsystem wenig entwickelt. Die
Vegetation schließt
sich am nächsten an die
Sunda-Inseln (s. d.) an, obwohl die besondern
Arten der hinterind. Halbinsel durchaus nicht fehlen.
Es kommen 65 Säugetiere überhaupt vor, darunter aber keine einzige originelle Art, wohl aber der Siamang, 16 Fledermäuse,
der Elefant,
[* 4]
Tiger, Hirsche,
[* 5] Wildschweine u. s. w. Auch keine einzige Vogelgattung ist auf Malaka
beschränkt.
Schlangen
[* 6] sind wie Schildkröten
[* 7] und
Krokodile
[* 8] zahlreich, weniger die Eidechsen.
[* 9] Ungeschwänzte
Amphibien,
Süßwasserfische,
Landmollusken,
Insekten,
[* 10] besonders schöne
Tagfalter sind gut vertreten. Wichtige Produkte sind Pfeffer, Zinn und
Gold.
[* 11] Malaka
exportiert
mehr als die Hälfte der Zinnproduktion der Erde. Die Küstenbewohner sind Malaien (s. d.);
im Innern und in den Wäldern leben wilde Wanderstämme, die Karian, Samang, Mantra, Jacun, Sabimbamg, Muka, Kuning und Biduanda.
Die Samang sind Negrito. An der
Küste sind viele
Chinesen angesiedelt. Die Gesamtbevölkerung beträgt 670000
Köpfe, wovon 500000
Malaien, 150000 Siamesen, 20000 Ureinwohner. Die Halbinsel zerfällt in die brit.
Besitzungen, von denen eine Malaka
genannt wird, die unter sich und mit
Großbritannien
[* 12] verbündeten Schutzstaaten Jelebu, Negri
Sembilan, Sungay Ujong,
Salangor,
Perak und
Pahang (s.
Straits Settlements) und in mehrere unabhängige oder von dem
Reiche Siam
abhängige Malaienstaaten. -
Vgl. Isabella Bird, The Golden Chersonese (Lond. 1883);
Tenison Wood, Physical geography of the Malayan Peninsula (in der «Nature», 1884, XXXI);
Keane, Eastern geography (Lond. 1887);
Stevens, Materialien
zur Kenntnis der wilden
Stämme auf der Halbinsel Malaka
, Bd. 2 der «Veröffentlichungen
aus dem Museum für
Völkerkunde zu
Berlin»
[* 13] (Berl. 1892).