Mügge
,
Theodor, Roman- und Reiseschriftsteller, geb. zu Berlin, [* 2] war zuerst Kaufmann, dann kurze Zeit Soldat, studierte darauf seit 1826 in Berlin Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie und widmete sich schließlich ganz der Litteratur, indem er zugleich Mitarbeiter an mehreren politischen Journalen wurde. 1848 war er an der Gründung der Berliner [* 3] »Nationalzeitung« beteiligt, deren Feuilleton er eine Zeitlang redigierte. Er starb in Berlin. Am bekanntesten machte er sich durch seine zahlreichen Romane und Novellen, die sich durchgängig durch Reichtum der Erfindung, durchdachte Behandlung des Stoffes und leichte und gefällige Darstellung auszeichnen. Wir erwähnen als die vorzüglichsten: »Der Chevalier« (Leipz. 1835);
»Die Vendéerin« (Berl. 1837);
»Toussaint« (Stuttg. 1840);
»Der Vogt von Sylt« (Berl. 1851);
»Der Majoratsherr« (das. 1853);
»Afraja« (Frankf. 1854);
»Erich Randal« (das. 1856);
»Der Prophet« (Leipz. 1860) und die letzte Novellensammlung: »Leben und Lieben in Norwegen« [* 4] (Frankf. 1858).
Wie die
Romane mit dem
Hintergrund nordischen
Lebens
Mügges
beste poetische Leistungen waren, so ragten auch unter seinen Reisebildern die Schilderungen aus dem
Norden,
[* 5] wie:
»Skizzen aus dem
Norden« (Hannov. 1844, 2 Bde.),
»Streifzüge in Schleswig-Holstein« [* 6] (Frankf. 1846, 2 Bde.) und »Nordisches Bilderbuch. Reisebilder« (das. 1858; 3. Aufl., Bresl. 1862), hervor, und bei glücklicher Auffassung der geographischen und ethnographischen Eigentümlichkeiten der durchstreiften Länder werden darin auch die politischen Verhältnisse mit Sachkenntnis besprochen. Gesammelt erschienen seine Romane in 33 Bänden (Berl. 1862-67, teilweise in neuen Auflagen).