Mômiers
(franz., spr. -mjeh, etwa s. v. w. Mucker), spottende Benennung einer seit 1814 in Genf [* 3] hervortretenden, zuerst unter dem Einfluß der Frau v. Krüdener (s. d.) stehenden, später mehr methodistischen Partei, welche in Gegensatz zu der des Abfalls beschuldigten Staatskirche trat, sich in Konventikeln ¶
mehr
erbaute und eine sehr ernste Lebensrichtung hatte. Hervorgerufen und geleitet war die Bewegung von den Genfer Geistlichen Empaytaz,
Malan, Gaussen, Bost und Galland. Aus den Mômiers
ging 1831 die Evangelische Gesellschaft in Genf
hervor, die 1832 eine besondere Lehranstalt
errichtete; 1848 vereinigten sich die verschiedenen Dissidentengemeinden zu einer freien evangelischen
Kirche (Église libre), welche seitdem neben der Staatskirche (Église nationale) besteht.
Vgl. v. d. Goltz, Die reformierte Kirche Genfs im 19. Jahrhundert (Basel [* 5] 1862).