Mézières
(spr. mesĭähr), Hauptstadt des franz.
Departements
Ardennen, am rechten
Ufer der
Maas, über welche eine
Brücke
[* 3] nach
Charleville führt, ist eine
Festung
[* 4] zweiten
Ranges,
deren Widerstandsfähigkeit zum großen Teil darin beruht, daß sie wie eine
Halbinsel von der
Maas umgeben wird und durch
Inundation der
Gräben leicht unzugänglich gemacht werden kann. Die hauptsächlichsten Befestigungswerke
sind auf der Ostseite die alte, mit sieben
Bastionen versehene
Citadelle, welche die
Maas beherrscht, auf der Westseite ein
Hornwerk,
[* 5] das wieder ein ähnliches Werk mit drei
Lünetten vor
sich hat. Die Stadt bildet einen
Knotenpunkt der
Eisenbahnen
nach
Reims,
[* 6]
Hirson,
Namur
[* 7] und
Diedenhofen,
[* 8] ist im allgemeinen schlecht gebaut und ohne weitere merkwürdige
Gebäude als die
Pfarrkirche, in welcher 1570 die Vermählung
Karls IX. gefeiert wurde. Mézières
hat (1886) 4682 Einw.
und ist Sitz eines
Präfekten und eines Assisenhofs. - Mézières
(Maceriä) galt im
Mittelalter für einen der festesten
Plätze
Frankreichs
und wurde 1521 von
Bayard gegen die kaiserlichen
Truppen tapfer verteidigt. 1815 wurde die Stadt von dem
norddeutschen
Armeekorps unter
General v. Haak belagert und kapitulierte erst lange nach dem
Sturz
Napoleons I., 13. Aug. (die
Citadelle wurde
es Ende
Dezember von den
Deutschen zerniert und nach einem furchtbaren
Bombardement, welches die Stadt zum größten
Teil zerstörte, zur
Kapitulation gezwungen.
Vgl.
Spohr, Geschichte der
Beobachtung, Belagerung und Beschießung von
Mézières
(Berl. 1879).