Mészáros
(spr. mēssarosch), Lazar, ungar. Kriegsminister, geb. zu Baja im Báçser Komitat, begann in Pest seine juristischen Studien, trat aber 1813 in österreichische Militärdienste, wohnte den Feldzügen von 1814 und 1815 als Leutnant der ungarischen Freiwilligen bei, stieg allmählich bis zum Rang eines Obersten empor, wurde wegen seiner wissenschaftlichen Arbeiten über den Landbau Mitglied der Pester Akademie und bewährte sich im italienischen Feldzug 1848 als tüchtiger Regimentskommandeur.
Graf L. Batthyányi übertrug Mészáros
im Mai das
Kriegsministerium. Als im
Oktober der offene
Kampf zwischen
Österreich
[* 2] und
Ungarn
[* 3] ausbrach, erklärte er sich entschieden für die
Sache der
Revolution und vollzog rasch die
Organisation der ungarischen
Armee.
Gleichwohl erlitt er bei
Kaschau von
Schlick eine bedeutende
Niederlage, worauf er das
Kommando
an
Klapka abgab und der
Regierung nach
Debreczin
[* 4] folgte, wo er die
Organisation der
Armee betrieb. Nach der Unabhängigkeitserklärung
vom 14. April zeigte er der
Nationalversammlung seinen Rücktritt an, blieb aber Deputierter für seine Vaterstadt
Baja und ward
zum
Feldmarschallleutnant ernannt. Anfang Juli 1849 ward
er an
Görgeis
Stelle mit dem Oberkommando betraut,
konnte es aber bei den damaligen Zerwürfnissen im
Schoß der
Regierung nicht lange
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behaupten. Später focht er an Dembinskis Seite in den Schlachten
[* 6] bei Szöreg und Temesvár und ging nach der Katastrophe von Világos
mit jenem nach der Türkei.
[* 7] Bis zum Mai 1851 teilte er die Verbannung mit Kossuth in Kutahia, ging darauf nach England, wo er
zum Präses des Hilfskomitees für ungarische Flüchtlinge an Pulszkys Stelle ernannt wurde, und dann nach
Frankreich. Nach dem französischen Staatsstreich vom zog er sich auf die Insel Jersey zurück, von wo er sich im Sommer 1853 nach
Amerika
[* 8] begab. Er starb zu Eywood in Herefordshire. Eine Biographie Mészáros'
mit Briefen erschien 1866 in
Pest.