Lutherfest
spiele
hat schon
die erste Säkularfeier der
Reformation (1617) hervorgebracht, so Kielmanns «Tetzelocramia»,
Rinckarts «Eislebisch-Mansfeldische Jubelkomödie», Hirtzwigs «Lutherus»
u.a. Wie schon diese
Stücke von
Bürgern und
Studenten agiert wurden, so glaubte man an
Luthers 400jährigem
Geburtstag 1883 die
Teilnahme des
Volks für das Fest dadurch steigern zu können, daß Lutherfest
spiele durch Dilettanten zur Aufführung
gebracht würden. Diesem Zweck entsprechend zeigen die Lutherfest
spiele von Herrig (für Worms
[* 2] gedichtet), von
Otto Devrient (in
Jena
[* 3] 1883 und
an vielen andern Orten gespielt) sowie die bereits ältere
Dichtung Trümpelmanns keine dramatisch geschlossene Handlung,
sondern führen nur einzelne bedeutende
Bilder aus dem Leben des
Reformators vor. Der große Erfolg, den
namentlich die Lutherfest
spiele in
Jena und Worms gehabt haben, hat dort den
Plan hervorgerufen, diese Lutherfest
spiele sowie ähnlich angelegte historische
und religiöse
Spiele auch in Zukunft von Zeit zu Zeit aufzuführen.
Andere
Luther behandelnde
Dramen dichteten
Zach. Werner, Henzen u.a. -
Vgl. Erdmann, Die Lutherfest
spiele (Wittenb. 1888).