Kund
,
Richard, preuß. Hauptmann und Afrikareisender, geb. in
Zielenzig in der Neumark, machte als Fähnrich den letzten
Teil des Feldzuges gegen
Frankreich 1871 mit. Am unternahm
Kund
seine erste größere Expedition nach
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
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dem Innern Afrikas im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft. Er ging mit Lieutenant Tappenbeck nach Leopoldville am Stanley-Pool, marschierte von hier Aug. 1885 ab, erreichte 7. Sept. den Kuango, überschritt unter Kämpfen mit den Eingeborenen und nach O. vordringend den Wambu, Saïe und Kuilu, 19. Okt. den Kassai und gelangte, nach N. sich wendend, 19. Nov. an den Ikatta (Lukenje oder Mfini), dessen obern Lauf er bis 21° 30' ostl. L. und 3° 20' südl. Br. erforschte; in einem heftigen Kampf mit den Eingeborenen wurde er 20. Dez. verwundet und dadurch zur Rückkehr auf Booten nach dem Kongo und Leopoldville, wo er Jan. 1886 eintraf, gezwungen.
Nachdem Kund
als Offizier beim Generalstab Dienste
[* 3] geleistet hatte, trat er 1887 in den Dienst des Auswärtigen Amtes. Am 15. Aug. reiste
er nach Kamerun ab und unterzog sich der Aufgabe, das Innere der Südhälfte der Kolonie der deutschen Herrschaft zu unterwerfen
und dem Handel zu erschließen. Am 7. Nov. ging er von der Kribimündung, nördlich von Groß-Batanga, ab
und kam 300 km landeinwärts fäst direkt östlich bis Makung am Njong (13° 30' östl. L. von Greenwich und 3° 25' nördl.
Br.), wo er sich vom 17. Dez. bis aufhielt. Er ging am linken Ufer des Njong eine Strecke weit nach
W. zurück, wandte sich dann nach N. und stieß hier, am rechten Ufer des Njong gehend, auf die ersten Einflüsse und Einwanderungen
aus dem Westsudan
[* 4] (Adamaua). Am 19. Jan. kam er an einen großen Strom, den Sanaga (s. Kamerun, S. 69 b) und
entdeckte einen mächtigen Wasserfall, welchen er Nachtigalfälle benannte. Bei einem Vorstoß nach NW. wurden er und Tappenbeck von
den Bakoko verwundet. Die Rückkehr zur Küste erfolgte durch die Landschaften südlich vom Njong. Kund
gründete nach seiner
Herstellung Ende 1888 eine Station am untern Sanaga und im Febr. 1889 die Jaundestation (zwischen Njong
und Sanaga). Krankheit veranlaßte seine Rückkehr nach Deutschland
[* 5] (Jan. 1890) und bald darauf (1891) seinen Austritt aus dem
aktiven Dienst.