Kleister
(Buchbinderkleister
), Klebmittel für Buchbinderarbeiten, wird aus Weizenstärke erhalten, indem man dieselbe
mit etwas kaltem
Wasser zu einem Brei anrührt und diesen unter starkem Umrühren in dünnem
Strahl in
heißes
Wasser gießt, bis dasselbe die gehörige
Konsistenz angenommen hat.
Kochen darf man den Kleister
nicht,
weil er dann nach
dem
Trocknen leicht abspringt. Der reine Kleister
wird kalt verarbeitet oder, wenn man ihn, um seine Klebkraft zu
erhöhen, mit etwas Leimwasser vermischt, lauwarm.
Für gröbere
Arbeiten bereitet man Kleister
aus Roggenmehl, und wenn man den noch heißen Kleister mit dem halben
Gewicht der angewandten
Stärke
[* 2] oder des
Mehls
Terpentin gut mischt, so haftet der Kleister
besser, widersteht der Nässe und eignet sich besonders zum Aufkleben
von neuen
Tapeten auf alte.
Um den Kleister
haltbarer zu machen, löst
man in dem
Wasser, mit welchem man die
Stärke
brüht, den 16. Teil vom
Gewicht der letztern
Alaun
[* 3] auf oder vermischt den fertigen, kalten Kleister
mit etwas
Kreosot oder
Benzin.
Um
Insekten
[* 4] von den mit Kleister
gearbeiteten
Sachen abzuhalten, kocht man das
Wasser mit etwas
Aloe,
Wermut oder
Koloquinten.