Kircher
,
Athanasius, Gelehrter, geb. zu
Geisa im Fuldaischen, wurde 1618
Jesuit und dann Professor zu
Würzburg.
[* 2] Infolge der
Unruhen des Dreißigjährigen
Krieges ging er nach
Avignon, wo er bei den
Jesuiten seinen
Studien
oblag. Dann berief ihn der Papst nach
Rom,
[* 3] wo Kircher
anfangs am Collegium Romanum Mathematik und
Hebräisch lehrte. Später ohne
Lehramt, beschäftigte er sich mit dem
Studium der Hieroglyphen und andern archäol. Gegenständen. Kircher
starb in
Rom.
Unter seinen Werken sind die berühmtesten: «Ars magna lucis et umbrae» (2 Bde., Rom 1646),
«Musurgia universalis» (2 Bde., ebd. 1650),
«Oedipus Aegyptiacus» (4 Bde., ebd. 1652‒55),
«Mundus subterraneus» (2 Bde., Amsterd. 1678),
«China [* 4] illustrata» (ebd. 1667),
«Polygraphia, seu artificium linguarum, quo cum omnibus totius mundi populis poterit quis correspondere» (Rom 1663),
«Latium,
id est nova et parallela Latii, tum veteris, tum novi,
descriptio» (ebd. 1671). Kircher
gilt als Erfinder der Laterna
[* 5] magica und des Maltesischen
Spiegels
(Brennspiegel). Das von ihm
gegründete Museo Kircheriano
in
Rom gehört seit 1870 dem
Staate. –
Vgl. Brischar,
Athanasius Kircher
(Würzb.
1878).
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