Kapstadt
,
[* 3] engl.
Cape Town, Hauptstadt der
Kapkolonie, Sitz des Gouverneurs und der höchsten
Behörden, liegt
auf sanft ansteigendem
Strande der
Tafelbai unmittelbar am Fuße des
Tafelberges (s. d.) unter 33° 56' südl.
Br. und 18° 28'
östl. L. Kapstadt
hat (1891) 51251, mit den Vorstädten 83718 E., zur Hälfte
Weiße
(Holländer, Engländer und Deutsche).
[* 4] (Hierzu
Plan: Kapstadt
und Umgebung.) Die Stadt ist regelmäßig gebaut, die Häuser meist weiß getüncht.
Nennenswerte
Gebäude sind: die St. Georgskathedrale, die holländisch-reformierte, die wesleyanische
Kirche, die
Synagoge,
mehrere Moscheen der Malaien, das Museum,
Theater,
[* 5]
Stadthaus, Parlamentsgebäude, die Standardbank, die Post und die
Bibliothek
mit 47000
Bänden und der berühmten Grey-Sammlung.
Das Observatorium steht 3 km östlich der Stadt. Am Eingang der
Bai liegt das pentagonale
Fort (The
Castle),
der Sitz der Militärbehörden. In Kapstadt
residiert ein kath. und ein anglikan.
Bischof. Die
Universität ist nur Prüfungskollegium.
Der frühere botan.
Garten
[* 6] ist in einen städtischen
Park umgewandelt worden. Eine kunstvoll angelegte Röhrenleitung liefert
Trinkwasser vom
Tafelberge.
Elektrische
[* 7]
Beleuchtung
[* 8] besteht seit 1893. Zahlreiche Eisenbahnen führen nach
den
Vororten im N. und S. (Seapoint, Rondebosch, Wynberg) und nach dem Innern.
Die Hafenanlagen sind sehr bedeutend. Der 1866 begonnene Wellenbrecher ragt 1110 m weit in die
Bai hinaus. Das 1870 eröffnete
innere Dock
[* 9] bedeckt 4,05 ha und ist 7,3 bis 9,1 m tief. Ein geräumiges Trockendock schließt sich an.
Durch den
Bau eines zweiten Hafendamms innerhalb der
Bai werden bald weitere 25 ha Wasserfläche mit einer Minimaltiefe von
8,2 m so geschützt sein, daß selbst die größten Schiffe
[* 10] an den
Molen anlegen können. Kapstadt
ist neben
Port-Elizabeth der wichtigste
Hasen des
Landes.
Über die Handelsbewegung s.
Kapkolonie.
Alle Handelsstaaten sind durch Konsuln vertreten.
Die Umgegend besteht aus dürrem Fels- und Sandboden, ist aber reich an herrlichen Aussichtspunkten. Der Ostabhang des Tafelberges ist mit Eichen, Pinien, Silberbäumen und Gebüsch bedeckt, an vielen Stellen von Wein-, Obst- und Blumengärten unterbrochen. Die benachbarten Gewässer sind sehr fischreich; Hummern werden bis zu 14000 Stück täglich in der Bai gefangen.