Itzehoe
(spr. -ho), Stadt in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, [* 2] Kreis [* 3] Steinburg, an der schiffbaren Stör und der Linie Elmshorn-Heide der Holsteinischen Marschbahn, hat 2 evang. Kirchen (darunter die Laurentiuskirche aus dem 12. Jahrh. mit trefflicher Orgel), ein Amtsgericht, ein Landratsamt (für den Kreis Steinburg), ein Hauptzollamt, ein Realprogymnasium, ein adliges Fräuleinstift (seit 1256), eine Eisengießerei [* 4] und Maschinenfabrik, eine Zuckerraffinerie, Baumwollweberei, Netze-, Zichorien-, Seifen-, Zement- und Dachpappenfabrikation, Bierbrauerei, [* 5] eine Schiffswerfte, Schiffahrt, Handel mit Vieh und Getreide [* 6] und (1885) mit der Garnison (2. Husareneskadron Nr. 15) 10,772 Einw. -
I., die älteste Stadt in Holstein, entstand 809 unter Karl d. Gr. durch den Grafen Egbert, der daselbst eine Burg, Esesfelth, gegen die Dänen und Wenden anlegte. Der schon zu Ende des 11. Jahrh. blühende Ort, welcher damals Echeho oder Etzehoe hieß, ward 1201 zerstört, 1224 jedoch wieder aufgebaut; die Neustadt [* 7] erhielt 1238, die Altstadt 1303 das lübische Recht. 1644 und 1657 ward I. von den Schweden [* 8] zerstört, aber jedesmal wiederhergestellt. Bis 1864 war es der Sitz der holsteinischen Ständeversammlung.