Inful
(lat. Infula
), bei den alten
Römern eigentümliche Art Kopfbedeckung (auch vitta), bestehend in einer breiten
wollenen
Binde, welche bald breit um das
Haupt gelegt, bald turbanartig gewunden ward, weiß (selten scharlachrot)
und an beiden Seiten mit herabhängenden
Bändern versehen. Als Zeichen religiöser
Weihe und Unverletzlichkeit ward sie gewöhnlich
von
Priestern und
Vestalinnen, später auch von den
Kaisern und höhern
Magistraten getragen. Auch Schutzflehende legten diese
Binde an. Als Zeichen heiliger Bestimmung ward
sie den Opfertieren um das
Haupt gebunden; auch leblose Gegenstände
wurden zum
Zweck der
Weihe damit versehen. Da eine solche
Binde schon im 11. Jahrh.
Abzeichen der
Geistlichen war, so brauchte
man das
Wort I. gleichbedeutend mit Priesterornat,
Mitra
[* 2] (s. d.).
Schon im 13. Jahrh. aber wurde I.
nur für die von der bischöflichen
Mitra sowie von der
Kaiserkrone auf den
Rücken herabhangenden
Bänder, die eigentlich nur den
Bischöfen,
nicht den
Äbten zukamen, gebraucht. Eine
Mitra, die Infuln
hatte, und ein
Abt, der solche führen durfte, hießen inful
iert.