Hanoi
(Kescho), Hauptstadt der franz.
Kolonie
Tongking,
[* 2] am linken
Ufer des Songkai, 175 km von dessen Mündung, mit einer
nach dem
Vaubanschen
System erbauten
Citadelle, welche einen
Tempel,
[* 3]
Magazine,
Arsenal, Schatzkammer u. a. einschließt, daneben
die in chinesischem
Stil gebaute Stadt, deren Einwohnerzahl man auf 100,000 schätzt. Dieselbe hat 20 m
breite, in der Mitte mit schwarzen Marmorplatten belegte
Straßen und hübsche
Promenaden, ist berühmt durch die Fabrikation
von tonangebenden Kleiderstoffen, ihren Buchdruck sowie als Sitz tongkingesischer
Gelehrsamkeit. In jedem
Winter strömen in
das ummauerte
»Lager
[* 4] der
Wissenschaften« an 3000
Aspiranten für litterarische
Grade aus den entferntesten
Provinzen zusammen. Der
Handel auf dem für
Schiffe
[* 5] von 1,8-2 m Tiefgang zu jeder
Jahreszeit vom
Meer aus befahrbaren Songkai
ist sehr bedeutend. Hanoi
wurde 767
n. Chr. von den
Chinesen gegründet und lag damals dem
Meer ganz nahe, ist demselben aber durch
das stetige Anwachsen des Flußdelta immer mehr entrückt worden.