Grundstein
legung
(Grundlegung), Feierlichkeit zur
Eröffnung der Bauarbeiten, besonders bei öffentlichen Gebäuden,
wie bei
Kirchen,
Schulen, Rathäusern,
Hallen etc. Nachdem nämlich der Grundstein
(gewöhnlich der nach
Osten zu liegende
Eckstein) in die gehörige
Lage gebracht worden ist, erhält derselbe vom Bauherrn oder, bei öffentlichen
Gebäuden, von den vornehmsten unter den anwesenden
Personen einige
Hammerschläge, in der
Regel drei, und einen
Bewurf seiner
Lagerfugen mit etwas
Kalk. Außerdem werden in einer Höhlung des Grundsteins
gewöhnlich auf metallenen
oder porzellanenen Tafeln angebrachte
Inschriften, ferner
Münzen
[* 3] sowie auf den
Bau und die
Bauzeit Bezug habende
Schriften (auf
Pergamentrollen) etc. aufbewahrt. Ähnliche Feierlichkeiten bei der Grundstein
legung waren
schon bei den alten Ägyptern gebräuchlich, und ganz wie häufig bei uns noch jetzt hatten die
Fürsten dabei, wie J.
^[Johannes]
Dümichen in seiner »Baugeschichte des
Tempels von Dendera« (Straßb. 1877) nachgewiesen hat, mit goldenen
Miniaturwerkzeugen die ersten
Arbeiten zu vollziehen. Solche goldene
Hämmer und
Kellen sind bis auf unsre Zeit gekommen.