Greguß
,
August, ungar. Ästhetiker, geb. 1825 zu Eperies, studierte daselbst, in Preßburg, [* 2] Rosenau und Wien, [* 3] wurde 1846 Professor in Szarvas und starb als Professor der Ästhetik an der Pester Universität. Er war seit 1858 Mitglied der ungarischen Akademie und seit 1860 Mitglied und Sekretär, [* 4] zuletzt Vizepräsident der Kisfaludy-Gesellschaft. Seine erste Publikation waren von ihm gesammelte und ins Deutsche [* 5] übersetzte »Ungarische Volkslieder« (Leipz. 1846). Er schrieb Epigramme, ein ungarisches Handbuch der Ästhetik, von der Kisfaludy-Gesellschaft 1849 herausgegeben und von der Akademie mit einem Preis ausgezeichnet;
»Magyar verstan« (»Ungarische Verslehre«, Pest 1854);
das Lustspiel »A Lángész« (»Das Genie«);
die Abhandlung »A balladáról« (»Über die Ballade«);
eine
Reihe philosophischer, ästhetischer und litteraturgeschichtlicher
Aufsätze, welche unter
dem
Titel: »Tanulmànyok«
(»Meine
Studien«,
Budapest
[* 6] 1873, 2 Bde.; deutsch von
Heinrich,
Zerbst
[* 7] 1875) gesammelt erschienen, und
»Magyar költészettan«
(»Ungarische
Poetik«,
Pest 1880). -
Sein
Bruder
Julius Greguß
, geb. 1829 zu
Eperies, gest. als
Direktor
des evangelischen
Gymnasiums in
Budapest, hat populäre naturwissenschaftliche Werke in ungarischer
Sprache
[* 8] und eine ungarische Übersetzung von
Camoens'
»Lusiaden« veröffentlicht.