Gore
(spr. gohr), Catherine
Grace, engl. Romanschriftstellerin, geb. 1799 als Tochter des
Weinhändlers Moody zu
East-Retford in der
Grafschaft
Nottingham,
[* 2] vermählte sich 1823 mit dem
Kapitän
Arthur
Gore
und starb, gegen Ende ihres
Lebens erblindet, zu Linwood in
Hampshire. Mit Erfindungsgabe und ungewöhnlichem
Darstellungstalent ausgestattet und durch die Familienverbindungen ihres
Gatten in das
Treiben der aristokratischen
Zirkel eingeweiht,
war sie besonders befähigt, das
Genre des sogen. fashionabeln
Romans zu pflegen, und entwickelte darin
eine außerordentliche
Fruchtbarkeit.
Zwischen ihrem ersten Roman: »Theresa Marchmont« (1823),
und ihrem letzten: »The two aristocracies« (1859), liegen nicht weniger als 70 Werke, welche etwa 200 Bände füllen. Diese Romane geben ein treues und keineswegs geschmeicheltes Bild von dem Leben und Treiben der höhern Klassen in England und sind daher für kulturhistorische Forschungen von Interesse. Als die vorzüglichern sind hervorzuheben: »Women as they are« (1830);
»Mothers and daughters« (1831);
»Mrs. Armytage« (1835);
»Cecil« (1845) und »Mammon« (1855).
Auch schrieb sie Dramen, wie: »The bond« (1824) und »The school of coquettes« (1831),
sowie ein anziehendes Werk über Blumenkultur: »The book of the roses« (1838), und komponierte Lieder, die vom Volk gesungen werden.