ein von Lenz nach Goethe benanntes Eisenerz, das im rhombischen System, mit Manganit isomorph,
krystallisiert und einerseits säulen-, nadel- bis haarförmige Individuen von gelblichbrauner bis dunkelrotbrauner Farbe
(Nadeleisen) bildet, andererseits auch in dünntafeligen und spießigen, durchscheinenden und diamantglänzenden Lamellen
(Rubinglimmer) erscheint; die Krystalle sind zu Drusen oder zu büschelförmigen Gruppen, auch zu schuppig-faserigen Aggregaten
verbunden. In chem. Hinsicht besteht der Goethit aus dem Eisenhydroxyd
Fe2O2(OH)2, mit 89,9 Proz. Eisenoxyd und 10,1 Wasser, ist also etwas eisenreicher und wasserärmer als das gewöhnliche
Brauneisenerz. Salzsäure löst ihn leicht und gänzlich auf. Er findet sich z. B. in
Cornwall (Nadeleisen), im Siegenschen, auf dem Westerwalde (ausgezeichneter Rubinglimmer), bei Obersteina. d.
Nahe und auf der Wolfsinsel im Onegasee (eingewachsen in Quarz).