Gleichenberg
,
Dorf und Kurort in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Feldbach in
Steiermark,
[* 2] 10 km
südlich von Feldbach, an den Linien
Spielfeld-Luttenberg
(Station Purkla-Gleichenberg
) der Österr.
Südbahn und Graz-Fehring
(Station
Feldbach-Gleichenberg
) der Österr. Staatsbahnen,
[* 3] haben zusammen (1890) 1578 E. Das Dorf (737 E.), mit dem durch
seine Hexenprozesse verrufenen gräfl. Trauttmansdorffschen Schlosse auf einem von drei Seiten unzugänglichen Felsen (426
m), grenzt an den Kurort, ist aber als Ortsgemeinde von diesem geschieden.
Der Kurort, mit 841 E. und Post, liegt in 311 in Höhe an der südl.
Lehne der Gleichenberger
Kogel, erscheint
als ein großer
Park mit
Anlagen, Villen, Aussichtspunkten und schattigen Spaziergängen und ist durch die nahen Gebirgskuppen
vor rauhen
Winden
[* 4] geschützt. Die heilbringenden
Quellen waren schon den
Römern bekannt, wurden aber erst in neuerer Zeit wieder
entdeckt. Die Konstantinsquelle, ein eisenfreier, kochsalzhaltiger, alkalischer Säuerling (16–17° C.),
ist Brustkranken besonders zuträglich (1892 etwa 5600 Kurgäste), kohlensäurehaltiger ist die Emmaquelle (15° C.).
Der Klausen- und der Johannisbrunnen, eine Stunde entfernt, sind eisenhaltig. Jährlich werden etwa 800000 Flaschen versendet. Die Umgebungen bieten reizende Ausflüge in die Klamm, in die Burg Kapfenstein, nach Poppendorf, nach Schloß Hainfeld (früher im Besitz des Orientalisten von Hammer), [* 5] zu den Basaltfelsen bei Pertelstein und in die merkwürdige Riegersburg. –
Vgl. Prasil, Der Kurort Gleichenberg
(Wien
[* 6] 1865);
Ivándi,
Über Kurorte und Kurmittel im allgemeinen und speciell über Gleichenberg
(ebd.
1880);
Clar,
Boden, Wasser und Luft von Gleichenberg
(Graz
[* 7] 1881);
Haus von Hausen, in Steiermark (3. Aufl., Wien 1882);
Schlossar, Steiermärkische Bäder und Luftkurorte (ebd. 1883);
Höffinger, Bademekum für Besucher des Kurorts Gleichenberg
(6. Aufl.,
Gleichenb. 1892);