geworden, 1808 als Sekretär
[* 5] der Akademie zu Bologna in eine seiner würdige Stellung gelangte. Nachdem er 1815 seines politischen
Freimuts halber dieses Amtes entsetzt worden, lebte er abwechselnd an verschiedenen Orten und wollte sich endlich dauernd in
Piacenza niederlassen, wurde indessen seiner freimütigen Reden wegen 1824 von dort verbannt und begab
sich nach Florenz.
[* 6] Aber auch von hier wies man ihn 1832 aus, und obwohl der Befehl kurz nachher zurückgenommen wurde, wollte
er von der Erlaubnis zur Rückkehr keinen Gebrauch machen, sondern ging nach Parma.
Hier ward er jedoch verhaftet und mußte mehrere Monate im Gefängnis zubringen. Nach seiner Freilassung
nicht weiter belästigt, blieb er in Parma wohnen, wo er starb. Als Ästhetiker, Epistolograph, Panegyriker und politischer
Pamphletist war in gleichem Grad ausgezeichnet. Seine Schriften sind zahlreich, aber von geringem Umfang: meist Abhandlungen
über Kunst und Litteratur wie auch Lob- und Gedenkreden (darunter die berühmte Rede auf Napoleon, 1807).
Sie gelten als klassisch, und es wird gerade von der neuesten italienischen Kritik auf die Vorzüge derselben wieder großes
Gewicht gelegt.
Unter den Erneuerern des reinen italienischen Stils steht Giordani obenan. Seine einzeln veröffentlichten Abhandlungen erschienen
gesammelt unter dem Titel: »Opere« (Flor. 1851, 3 Bde.). Eine Ausgabe seiner sämtlichen Werke besorgte Gussalli
(Mail. 1854-58, 14 Bde.); von großem Interesse für die politische und litterarische Zeitgeschichte ist die darin enthaltene
Sammlung seiner Briefe: »Epistolario di P. Giordani« (8 Bde.).
Vgl. Romani, Della vita e delle opere di Pietro Giordani (Mantua
[* 7] 1868).