Titel
Gertrud
(althochd. Gêrdrûd, »Speerjungfrau, Speerkämpferin«),
1)
Heilige, Tochter des fränk. Majordomus
Pippin von
Landen, geb. 626, ward 647 Äbtissin des
Klosters zu
Nyvel und starb 659. Im Volksglauben galt sie wie die altheidnische
Göttin
Freyja als Schutzheilige der
Reisenden, welche ihr zu
Ehren die Gertrud
sminne tranken (vgl.
Gesundheittrinken). Ihr
Tag 17. März. - 2) Gertrud
v. Hackeborn, Äbtissin
des Cistercienserklosters Helfta bei
Eisleben,
[* 2] starb 1291. - 3) Die große Gertrud
, ebenfalls
Nonne in dem genannten
Kloster Helfta.
Den
Inhalt ihrer
Visionen, deren sie seit 1281 gewürdigt zu sein glaubte, legte sie nieder in dem
Buch
»Insinuationes divinae pietatis«.
4) Einzige Tochter des Kaisers Lothar und Richenzas von Nordheim, geb. 1115, Erbin der supplinburgischen, braunschweigischen und nordheimischen Güter, wurde 1127 die Gemahlin Heinrichs des Stolzen von Bayern, [* 3] welchem sie 1129 Heinrich den Löwen [* 4] gebar, und heiratete, seit 1139 Witwe, 1142 den Markgrafen Heinrich Jasomirgott von Österreich, [* 5] der bald darauf mit dem Herzogtum Bayern belehnt wurde. Sie starb schon in Kindesnöten und wurde zu Königslutter begraben.