Geologisch
-agronomische
Flachlands
aufnahme, ein von der geologischen
Landesanstalt in
Preußen
[* 2] 1873 begonnenes
Unternehmen, welches im
Interesse der Land- und
Forstwirtschaft eine kartographische
Darstellung der Bodenbeschaffenheit des
norddeutschen
Flachlandes bezweckt. Diese geologisch
-agronomischen
Karten werden im
Maßstab
[* 3] von 1:25,000 ausgeführt und berücksichtigen
auch die
Natur des
Untergrundes bis zu derjenigen Tiefe, in welcher seine
Beschaffenheit für die Bodenwirtschaft
noch von Einfluß ist.
Mit sehr wenigen Ausnahmen gehören die
Ablagerungen des norddeutschen
Flachlandes dem
Diluvium
[* 4] und
Alluvium an, bestehen demgemäß
aus einer abwechselnden
Folge von
Lehmen,
Mergeln,
Thonen,
Sanden,
Granden,
Geröll- und Geschiebelagern, Moorerde,
Torf etc. Abgesehen
von der
Topographie und
Orographie der Gegend, bringen nun die
Karten zur übersichtlichen
Anschauung nicht
nur die geologische
Abhängigkeit der einzelnen
Schichten und deren relatives
Alter (außer durch Buchstabeneinschreibung durch
verschiedene
Farben), sondern unterscheiden auch noch bei gleichem geologischen
Alter die einzelnen
Schichten nach ihrer petrographischen
Beschaffenheit (durch verschiedene Schraffierung);
[* 5] ferner sind der
Karte Angaben über die
Mächtigkeit der Bodenkrume und
des
Untergrundes eingedruckt. So bedeutet beispielsweise die Einschreibung ^[img]:6-10 dcm
Lehm über 7-9 dcm
Mergel über
Sand,
oder ^[img]:4-5 dcm Moormergel über 8-10 dcm
Torf über Wiesenkalk.
Diese profilarischen Einschreibungen werden durch eine größere Anzahl von 2 m tiefen Bohrungen
(ca. 2-3000 auf einer
Sektion
von 2¼ QM.
Inhalt) gewonnen; doch werden dieselben für die zu publizierenden
Blätter auf eine geringere
Zahl von Durchschnittsangaben reduziert, während die Gesamtheit der Bohrungen in eine Bohrkarte eingetragen wird, die nicht
veröffentlicht, aber den
Interessenten auf
Wunsch zugänglich gemacht wird. Durch gleichzeitige Verwendung von Schraffierungen
und
Farben wird es ermöglicht, daß die
Karte auch ohne Einschreibung die Übereinanderlagerung der einzelnen
Schichten erkennen läßt. Am
Rande der Kartenblätter finden sich die häufiger vorkommenden Bodenprofile dargestellt, ferner
ausführliche geologische
wie agronomische
Erklärungen zu den in Verwendung gebrachten
Farben und Schraffierungen.
Die jedem einzelnen
Blatt
[* 6] beigegebene
Erläuterung enthält neben einer allgemeinen Übersicht über die oro-hydrographischen
und geologischen
Verhältnisse der
Sektion eine spezielle
Beschreibung der einzelnen
Ablagerungen in geognostischer
und agronomischer
Hinsicht, bringt
Analysen besonders charakteristischer Bodenarten und gibt praktische Winke für eine zweckmäßige
Bodenbewirtschaftung. Die Flachlands
aufnahmen verteilen sich gegenwärtig auf die Arbeitsgebiete: Umgegend von
Berlin,
[* 7] Elbgebiet,
Havelland,
Ukermark,
West- und
Ostpreußen.
[* 8] Nach diesem
Prinzip hergestellte
Karten gibt es auch für
Sachsen
[* 9] und die Umgegend von
Straßburg.
[* 10]