Gehörfarben
(frz. audition colorée; engl. colour hearing),
farbige
Vorstellungen, mit denen bei manchen
Menschen gewisse oder alle Gehörseindrücke verknüpft sind. Die
Association scheint
in früher
Jugend zu entstehen und wird später zwangsmäßig. Meist sind es
Vokale und
Diphthonge, seltener musikalische
Töne
und
Klänge, die «farbig» gehört werden. Eine feste oder gesetzmäßige
Beziehung zwischen bestimmten
Vokalen und zugehörigen
Farben ist bisher nicht nachzuweisen gewesen; hier herrscht individuell
und sprachlich die größte Mannigfaltigkeit. Es scheint, daß die
Association entsteht durch Worte, welche Gegenstände ausgeprägter
Farbe bezeichnen und deren Klangbild einen charakteristischen
Vokal besitzt.
Über einige
Beobachtungen über
Gehörfarben
vgl. Gruber in der
«Revue scientifique», 1893.