
Gams
oder
Gambs (Kt. St. Gallen,
Bez. Werdenberg).
504 m. Gem. und schönes Pfarrdorf, am W.-Rand der Rheinebene und des
Gamserriets, an der Kreuzung
der
Strassen
Wildhaus-Bendern
(Liechtenstein) u.
Grabs-Sax und 3 km sw. der Station Gams
-Haag der Linie
Rorschach-Sargans. Postbureau,
Telegraph, Telephon; Postwagen
Buchs-Ebnat und
Salez-Gams. Die ziemlich ausgedehnte Gemeinde umfasst neben dem Dorf
noch die Häusergruppen
Ausserbach,
Gamserbad,
Bühl und
Simmi am
Gamserberg und
Gasenzen und zählt zusammen in 402
Häusern 2156 Ew.,
wovon 287 Reformierte; Dorf: 69
Häuser, 951 Ew. Landwirtschaft.
Stickerei. Schöne Kirche, auf einer
Höhe neu erbaut und weit in die Runde sichtbar. Das Dorf hat sich seit dem Bau
der über
Wildhaus ins
Toggenburg führenden Bergstrasse und der schönen Strasse des
Rheinthales rasch gehoben. Besonders die
die romantische
Schlucht der
Simmi durchziehende Strasse ins
Toggenburg weist einen starken Verkehr auf. Grosse Opfer hat von
der Gemeinde die Verbauung der
Simmi und des
Dorfbaches gefordert, die früher bei Hochwasser oft grosse
Verheerungen angerichtet hatten. 835 erscheint Gams
zum erstenmal als Campesias; im Mittelalter zuerst Eigentum der Freiherren
von
Sax, dann 1393 des
Hauses Oesterreich und seit 1401 des Geschlechtes derer von
Bonstetten, an die als die nunmehrigen
Herren
von
Sax Oesterreich diesen seinen Besitz verpfändete.
Mit Hilfe von Schwyz
und Glarus
löste Gams
sein Untertanenverhältnis zu
den
Herren von
Bonstetten, fühlte sich aber
allein zur Behauptung seiner Unabhängigkeit zu schwach und stellte sich deshalb unter den
Schutz der beiden genannten Kantone,
denen auch das Gasterland gehörte. Der Landvogt des
Gaster war nun bis 1798 zugleich auch Schirmvogt von Gams.
Auf
dieses Verhältnis ist auch der Umstand zurückzuführen, dass Gams
katholisch geblieben ist, während die benachbarten Landschaften
Werdenberg (Untertanenland von Glarus
allein) und
Sax (Untertanenland von Zürich)
der Reformation beitraten. Garns im Schwabenkrieg 1499 durch
Feuer zerstört. Im Frühjahr 1798, Sommer 1799 und Herbst 1802 jeweils für eine kurze Zeit völlig
frei und unabhängig. Der Ausdruck Gams
von campus =
Feld.