Galla
,
s. Gala.
Galla
2 Seiten, 907 Wörter, 6'278 Zeichen
Galla,
s. Gala.
Galla
(arab.,
d. i.
Barbaren; einheimische Benennung: Oroma, Ilmorma), Volksstamm in Ostafrika,
der von
Schoa in
Abessinien im N. bis zum Sabaki im
S., an die
Somal im O. und an die Nilstämme im W. angrenzend, seine Wohnsitze
hat und etwa 3 Mill.
Köpfe zählt. Der Galla
ist halb
Neger, halb
Araber, verwandt mit den Hamiten des Nilthales.
Im weitern
Sinne werden auch die
Massai zu den Galla
völkern gerechnet. Die Galla haben keinen einheitlichen Rassentypus. Wenn
auch im allgemeinen von hellerer Hautfarbe als die
Neger, findet man bei ihnen doch auch wolliges neben lockigem
Haar,
[* 2] die
häßlichsten Bantu-Physiognomien neben kaukas. Gesichtsschnitt. Sie sind eine gesunde, langlebige Rasse
und haben ein wohlwollendes, gesetztes Benehmen mit Tapferkeit, die sie in den
Kriegen mit
Somal und
Massai und mit ägypt.
Truppen am Erer südlich von
Harrar bewiesen haben. In religiöser
Beziehung neigen sie zu einem durchgeistigten
Theismus; in
Abessinien nahmen sie das
Christentum, in den östlich
¶
angrenzenden Ländern den Islam an; nur im äußersten Westen blieben sie Heiden. Sie besitzen keine Sklaven. Ihre Sprache [* 4] gehört wie die der Danakil und Somal zur äthiop. Gruppe des hamit. Stammes. Sie bebauen ihre Felder mit Sorgfalt, schmieden Waffen, [* 5] darunter die berühmten kunstreichen Dolche, und verfertigen Holzschnitzereien. Ihre Tracht besteht in einer Toga [* 6] aus Kamel- und Ziegenhaaren und einem Lendentuch, die der Weiber in langen Röcken. Bekannt wurden sie zuerst im 10. Jahrh., wo sie vom Südosten her eindringend das Abessinische Reich verwüsteten.
Erst allmählich wurden sie dort überwunden oder vertrieben, aber noch immer haben sie, teils selbständig, teils tributpflichtig,
viele Landstriche Abessiniens inne, namentlich die Thäler des Abai und Hawasch, große Teile von Amhara, Godscham, Begemeder,
Schoa, ferner die südl. Länder Gurage, Enarea und Kaffa. Auch mit den Somal sind sie in fortwährenden Fehden, von denen sie gegen
und über den Tanasee gedrängt wurden. Die Galla
zerfallen in eine zahllose Menge kleinerer und größerer
Stämme, unter denen die 150000 starken Borani oder Wuorani am Renia wegen ihres kriegerischen Mutes und ihrer Religiosität
hervorzuheben sind. Alle Gemeinwesen bilden kleine Republiken mit einem Präsidenten, Schatzmeister, Oberpriester, einem Rat
der alten und allgemeinen Volksversammlungen. -
Vgl. Tutschek, Lexikon der Galla
sprache (3 Bde.,
Münch. 1844-45);
Beke, On the origin of the Galla
(Lond. 1848);
Massaja, Lectiones grammaticales linguae Americae et Oromonicae (Par. 1867);
Schmidt, Shoagalla
grammatik (in der «Zeitschrift der Deutschen Morgenländ. Gesellschaft», Bd. 22);
Paulitschte,
Beiträge zur Ethnographie
[* 7] und Anthropologie der Somal, Galla
und Harari (Lpz. 1880);
ders., Harar (ebd. 1888);
Geschichte
der Galla
Bericht eines abessin. Mönches im 16. Jahrh., hg. von
Schleicher (Berl. 1893);
Anzahl Fundstellen auf 150 begrenzen.
Inhaltlicher Zusammenhang zu Artikeln, die im Schlüssel (Band 99) unter der gleichen Rubrik aufgeführt sind, maximal 200.
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Galla
Galla, s. Gala
Placidia Galla
Galla.
Galla, s. Gala.
Anzahl Elemente auf 200 begrenzen.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
57.485 | Galla | Paulitschte | Beiträge zur Ethnographie und Anthropologie der Somal, Gallaund Harari | (Lpz. 1880) |
57.485 | Galla | . | Harar | (ebd. 1888) |
6.850 | Galla | Krapf, Travels | Eastern Africa | (Lond. 1860) |
6.850 | Galla | Bianchi | Alla terra dei G. | (Mail. 1884) |
57.485 | Galla | Tutschek | Lexikon der Gallasprache | (3 Bde., Münch. 1844-45) |
57.485 | Galla | Prätorius | Zur Grammatik der Gallasprache | (ebd. 1893) |
57.485 | Galla | Massaja | Lectiones grammaticales linguae Americae et Oromonicae | (Par. 1867) |
57.485 | Galla | Geschichte der G. Bericht eines abessin. Mönches im 16. Jahrh. | Schleicher | (Berl. 1893) |
65.44 | Somal | Paulitschke | Beiträge zur Ethnographie der S., Gallaund Harari | (2. Ausg., Lpz. 1888) |
6.850 | Galla | Paulitschke | Beiträge zur Ethnographie und Anthropologie der Somal, G. u. Harari | (Leipz. 1886) |
57.485 | Galla | Beke | On the origin of the G. | (Lond. 1848) |
18.363 | Geographische Litteratur 1885-90 | Bianchi | "Alla terra dei Galla" | (Mail. 1884) |
19.295 | Ethnographische Litteratur 1886-91 | "Wanderungen der Oromo oder Galla" | (Wien 1889) | |
15.20 | Somal | Paulitschke | Beiträge zur Ethnographie und Anthropologie der S., Gallaund Harari | (Leipz. 1886) |
6.850 | Galla | Cl. Denhardt in | "Petermanns Mitteilungen" | 1881; d'Abbadie, Sur les Oromo (Brüss. 1880) |
51.41 | Abessinien | Paulitschke | Beiträge zur Ethnographie und Anthropologie der Somâl, Gallaund Harari | (2. Ausg., Lpz. 1888) |
62.967 | Paulitschke | "Beiträge zur Ethnographie und Anthropologie der Somal, Gallaund Harari" | (Lpz. 1886) | |
56.156 | Englisch-Ostafrika | Suaheli in den Küstenplätzen | Bantustämmen unter verschiedenen Namen, aus Galla, Somal, Massai, aus Waganda und Wanioro im Innern. Hauptort ist Mombas | (s. d.) |
57.485 | Galla | Schmidt | Shoagallagrammatik | (in der "Zeitschrift der Deutschen Morgenländ. Gesellschaft", Bd. 22) |
19.295 | Ethnographische Litteratur 1886-91 | "Beiträge zur Ethnographie und Anthropologie der Somal, Galla und Harari" | (Leipz. 1886) | |
1.176 | Afrika | 1853 zog Burton mit Stroyan | Speke und Herne bis Harar; Heuglin erforschte die Landschaft um Massaua, und der Pater Léon des Avanchers zog Erkundigungen über das Innere der Galla- und Somalländer ein | (1858) |
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