Fersen
,
Hans
Axel,
Graf von, schwed.
Reichsmarschall, Sprößling einer alten baltischen
Familie, geb. zu
Stockholm,
[* 3] Sohn des
Grafen
Friedrich
Axel von Fersen
, eines der
Häupter der Adelspartei der
Hüte, machte als Oberst des
französischen
Regiments
Royal
Suédois den amerikanischen
Krieg mit, begleitete 1791 aus schwärmerischer
Liebe zur
Königin
Marie
Antoinette, als
Kutscher verkleidet, die königliche
Familie auf der
Flucht nach
Varennes, kehrte sodann nach längerm Aufenthalt
in
Wien,
[* 4]
Dresden
[* 5] und
Berlin
[* 6] nach
Schweden
[* 7] zurück und ward hier vom König
Gustav IV. zum
Großmeister seines
Hauses, zum
Kanzler der
Universität
Upsala
[* 8] und zum
Reichsmarschall ernannt. Fersen
war längst beim
Volk verhaßt, und als er nach
dem
Tode des von
Karl XIII. adoptierten
Kronprinzen
Christian
August öffentlich beschuldigt wurde, mit seiner
Schwester, der Gräfin
Piper, und mehreren andern
Großen den plötzlichen
Tod des
Prinzen veranlaßt zu haben, wurde er bei Überführung
der
Leiche von
Liljeholm nach
Stockholm von der Volksmenge angefallen und im
Rathaus, wohin er als Gefangener gebracht
worden war, ermordet; sein nackter
Leichnam wurde auf dem Marktplatz zur
Schau gestellt. Die Gräfin
Piper
war glücklich entkommen. Die nachher eingeleitete Untersuchung ergab die Unschuld Fersens
und seiner
Familie.
Vgl. Klinckowström,
Le comte
[* 9] de Fersen
et la cour de
France (Par. 1878, 2 Bde.).