
Eschenz
(Kt. Thurgau,
Bez. Steckborn).
420 m. Gem. und Dorf, am Austritt des
Rhein aus dem
Untersee, am linken Ufer des Flusses, auf den letzten
n. Ausläufern des
Seerückens und 2 km sö.
Stein. Station der Linie
Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen. Postbureau,
Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Bornhausen,
Staad und zahlreichen Weilern und
Höfen: 175
Häuser, 929 Ew., wovon 609 Katholiken
und 320 Reformierte; Dorf: 148
Häuser, 740 Ew.
Eigene katholische Kirchgemeinde, reformierte Kirchgemeinde Burg. Sekundarschule.
Ackerbau, begünstigt durch die geschützte Lage und die Fruchtbarkeit des
Bodens. Viele Obstbäume, etwas
Weinbau, Wiesenbau, Schweinezucht, Bienenstöcke. Käserei. Ein Teil der Bewohner arbeitet in den Fabriken von
Stein. Viehzuchtgenossenschaft,
Genossenschaft zur Herstellung von Kartoffelsprit. Leih- und Sparkasse. Zu Eschenz
gehören die drei kleinen Werdinseln,
deren grösste bewohnt ist und eine schöne Wallfahrtskapelle trägt. Hier starb 759 St. Othmar, Abt
von St. Gallen.
In Eschenz
schönes Schulhaus, schöne neu restaurierte Kirche mit schlankem
Turm und harmonischem Geläute. Hydrantenversorgung.
Bei der St. Othmarsinsel eine zur Steinzeit gegründete Pfahlbaustation, die bis in die Bronzezeit bestanden hat. Andere
bei Eschenz
gefundene Bronzegegenstände stammen vermutlich aus Gräbern. Römische Siedelung mit Funden
von Inschriften; kleines römisches Bauwerk bei
Grünegg; bei
Freudenfels ein römischer Töpferofen. Zahlreiche Alemannengräber.
799: Exsientia.
Schloss
Freudenfels 1359 genannt; zuerst Eigentum des Geschlechtes von
Hohenklingen, dann des
Hauses Oesterreich, 1468 von
diesem dem
Spital zu
Stein gegeben und später Besitz des
Klosters
Einsiedeln. Enthielt ein aus
Holz geschnitztes
Marienbild aus dem 15. Jahrhundert.