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auf Arbeitsstrom in I.i 1.2 eingeschaltet und schließt den Strom der Lokalbatterie li durch den Elektromagnet des Schreibapparats 8, wenn der Linienstrom von I) den Relaisanker zufolge Anziehung an die Stellschraube n legt; bei Schaltung auf gewöhnlichen Ruhestrom (s. Telegraphenbetriebsweisen) dagegen müßte der Draht [* 3] x an die Stellschraube i geführt werden, damit d geschlossen wird, wenn die Abreißfeder k den Hebel [* 4] N an i drückt. Die Stellschraube, an welcher der Lokalstrom geschlossen werden soll, ist ganz metallisch, die andere an ihrer Spitze mit einem (isolierenden) Elfenbeinplättchen belegt. Mittels der Schraube 7 (Taf. II, [* 1] Fig. 7) läßt sich der Schieber F in der Säule ^ auf und nieder bewegen und dadurch die Spannung der von F nach ^1 reichenden Abreißfeder l regulieren.
Der eine Poldraht der Lokalbatterie ist von der Klemmschraube v aus an den in der Gabel O des Ständers 0 gelagerten Hebel K und die Säule ^, der andere durch die Elektromagnetrollen des Empfängers nach der Klemmschraube v und an die betreffende Stellschraube n oder i geführt. H, 1^, 0, ^ sind isoliert auf der Metallplatte I befestigt und mit ihr auf die hölzerne Grundplatte (^ ausgeschraubt. Die Drähte 6 6 verbinden, wie auch Taf. III, [* 1] Fig. I sehen läßt, die beiden Enden der Bewicklung des Elektromagneten 1^ Iil mit den Klemmschrauben, woran die Leitung 1^ 1.2 geführt ist. Das sog. Hughes-Relais (dienstlich jetzt Deutsches Relais genannt), dessen Elektromagnet in seiner Anordnung dem des Typendruckers von Hughes (vgl. ^, 8) gleicht, wird teils in einer kleinern Form in den deutschen unterirdischen Morse-Leitungen als Relais, teils in einer größern Form als Übertrager (s. d. und Telegraphenschaltungen) in Hughes-Leitungen und in unterirdischen Morse-Leitungen benutzt.
Auf Taf. III, [* 1] Fig. 2 ist ein solches Hughes-Relais im Längsschnitt dargestellt. Auf der Grundplatte (l ist ein Hufeisenmagnet ^1 mittels drei Schrauben [* 5] I, 2, 3 und der quer über (^ reichenden ^Schienen m und 1 befestigt; auf seine Polenden i sind die Kerne der zwei mit Lederschutzhüllen umgebenen Elektromagnetrollen III ausgeschraubt und werden daher von Ü magnetisiert, wobei die stärke ihres Magnetismus [* 6] mittels des vor den Polen von ^1 verschiebbaren Schließungsankers 15 reguliert werden kann. 3)cit der Platte I' sind die beiden Ankerträger I'i verbunden, in denen die Achse 1i des den Anker [* 7] ^ tragenden Hebels II gelagert ist.
Auf der obern Querverbindung der Ankerträger ist ein geschlitztes Messingrohr ^ angebracht, worin die Schraube X untergebracht ist; die Mutter zu X bildet der Arm x, von welchem die Spannfeder k nach II geht; mittels der Schraube X läßt sich also die Spannung der Abreißfeder l regulieren. Die Schrauben X^ und 1^, welche das Spiel des Ankerhebels II regulieren, sitzen in zwei Messingstücken ki und 1^;
1^2 ist an der hohlen Säule 1c befestigt, welche durch die Schraube 4 auf der Grundplatte O festgehalten wird;
in 1c steckt die Schraube 5, welche mittels der Mutter r festgezogen wird und das Stück ki festhält;
letzteres ist durch zwei Ebonitstücke 6 oben und unten gegen k isoliert.
Von den fünf Klemmschrauben sitzt die eine 15 im Fuße von 1c, die zweite und dritte sind mit 1^1 und ^, die vierte und fünfte mit den Enden der Rollen [* 8] 1^ le'Nend verbunden. Bei, Benutzung des Apparats als Relais kann daher II den Lokalstromkreis sowohl an X2, wie an X^ schließen. Im erstern Falle muß die Feder k den Hebel II an X^ festhalten und die Telegraphierströme müssen den Magnetismus der Kerne so sehr verstärken, daß 3. angezogen wird. Im zweiten Falle muß der Magnetismus der Kerne den Hebel II auf X2 festhalten und durch die Telegraphierströme so weit geschwächt werden, daß die Feder k den Hebel II an Xi hinaufziehen kann. Die polarisierten Relais besitzen als Anker ein Magnetstäbchen, das den Polen des Elektromagneten gegenüber liegt oder zwischen denselben, wie bei dein polarisierten Farbschreiber (vgl. ^, 7). 5) Die Umschalter [* 9] oder Wechsel ermöglichen Abänderungen der Stromläufe in den Ämtern ohne Lösung der Verbindungsdrähte, und zwar die Kurbel- oder Hebelumschalter (vgl. ^, 8) durch Drehung einer zugleich einen Teil des Stromweges bildenden metallenen Kurbel [* 10] von einem metallenen Kontaktstück (Klemme) auf ein anderes, die Schienen- oder Stöpselumschalter, wie der auf Taf. III, [* 1] Fig. 1 abgebildete, dagegen durch Einstecken metallener, mit einen: Knopf aus isolierendem Stoffe versehener Stöpsel [* 1] (Fig. 3) in die Löcher von kreuzweise übereinander oder nebeneinander liegenden, gegeneinander isolierten, d. h. nicht durch einen Stromleiter miteinander verbundenen Metallschienen. Der in [* 1] Fig. 3 in Ansicht und Schnitt abgebildete Stöpsel für einen Umschalter II [* 1] (Fig. 1) mit nebeneinander liegenden Schienen besteht einfach aus einem konischen Messingpflock m, auf den ein Elfenbeinknopf 1c aufgeschraubt ist.
Steckt in
[* 1]
Fig. 1 der Stöpsel im Loch 4 der Erdschiene l^, so ist das Relais
1l und der
Taster 'I in die an die Schienen ()i und (^2 geführte, durchgehende Leitung 1^ 1^ eingeschaltet; wird der Stöpsel
in das Loch 3 gesteckt, so verbindet er 1^ und I/2 unmittelbar, und es gehen nur unmerkliche Zweigströme
durch die
Apparate 15 und «I'; bei Stöpselung im Loch 1
bez. 2 wird der Zweig 1^
bez. 1^ kurz an Erde 1^ gelegt, der andere
aber unter Einschaltung der
Apparate 15 und 1 (vgl. auch ^,7). Die Scheibenumschalter und die
Walzenumschalter ändern bei
Drehung einer Scheibe oder
Walze, an die sich Kontaktfedern anlegen, gewöhnlich mehrere Stromwege zugleich
ab. Dienen die Umschalter dazu,
Apparate von andern und von Leitungen zu trennen, so nennt man sie Ab schalt er oder
Ausschalter.
[* 11] (S. auch Vielfach-Umschalter.) 6) Die
Übertrager
(Translatoren) verbinden zwei in das Translationsamt mündende Telegraphe
nlinien
so, daß jedes aus der ersten Linie einlaufende telegr. Zeichen selbstthätig sofort in die zweite weiter
gegeben wird und umgekehrt. Dazu muß der
Translator in der einen Linie als Empfänger arbeiten und für die andere zugleich
Sender oder Geber sein (z. B. den
Morse-Taster vertreten);
denn er muß jedesmal, wenn eine zeichengebende
Stromzustandsänderung in jener ersten Linie austritt, in der letztern durch Beeinflussung der in dieser wirksamen Stromquelle
eine entsprechende Stromzustandsänderung hervorbringen. (S.
Telegraphenschaltungen.) Als
Übertrager in Arbeitsstromleitungen
tann das Relais (Taf. II,
[* 1]
Fig. 7) benutzt werden, wenn beide Schrauben
u und i ganz metallisch sind und in getrennten gegeneinander isolierten
Ständern angebracht werden; ebenso
der Schreibapparat bei der nämlichen
Anordnung der Schrauben 0 und u (Taf. II,
[* 1]
Fig. 11). Gewöhnlich benutzt
man ein Paar
Übertrager, um ohne weiteres nach beiden Seiten hin übertragen zu können. Verwendet
¶
mehr
man nur einen einzigen Übertrager, so müssen bei jedem Wechsel der Richtung der Übertragung der sendende Teil sowohl wie der empfangende aus der einen Leitung in die andere verlegt werden; letzteres geschieht entweder mit der Hand, [* 13] oder, wie z. B. bei dem automatischen Übertrager von G. Jaite, von dem einen Amte aus.
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(S. Telephon.)