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reichen Engländer Rich.
Cowle, der sich 1810 in Elbogen
niederließ und 1821 in
Danzig
[* 3] starb, und dessen Gemahlin eine geborene
Pott war.
Die Industrie erstreckt
sich auf Fabrikation von Wagen,
Stärke,
[* 4] Segeltuch,
Watte,
Kerzen, Konditoreiwaren, Vlech- und Webewaren, Leder,
Sprit,
Tabak,
[* 5] Seife, Essig, Öl,
Bier,
Glas,
[* 6] Strohpapier,
Dachpappe und Kunststeinen. Von besonderer Wichtigkeit sind
die Maschinenfabriken, in denen
Lokomotiven,
Dampf- maschinen, landwirtschaftliche
Maschinen, Eisenbahn- wagen, Einrichtungen
für Zuckerfabriken,
Kriegs-,
Torpedo-, See- und Flußschiffe (Schichausche Werft für
Torpedoboote) gebaut werden.
Außerdem fin- det sich Leinwebern, Hanf- und Flachsgarnspinnerei, Dampfmahl- und Sägemühlen, Gemüsebau und lebhafter
Handel mit Getreide,
[* 7] Holz,
[* 8]
Steinkohlen, Flachs,
Butter, Fischen,
Kolonialwaren und Fett- viehmärkte. E.ist
Sitz der vierten Sektion der Nord- deutschen
Eisen- und
Stahl- und der ersten Sektion der Ziegelei-Berufsgenossenschaft. Mit
Danzig, Königsberg
[* 9] und
Stettin
[* 10] steht Elbogen
durch Dampfschisf- fahrt in Verbindung. Während der Seehandel durch das Aufblühen
Danzigs beeinträchtigt wird, hat die
Binnenschiffahrt durch den
Elbing-Oberlän- dischen
Kanal
[* 11] (s. d.) einigen
Aufschwung genom- men.
Die
Stelle einer Handelskammer wird vertreten durch die
«Altesten der
Kaufmannschaft»; ferner bestehen eine Handwerkerbank''
und ein
Konsulat für
Schweden
[* 12] und
Norwegen. Elbogen
wurde 1237 durch Lübecker gegründet, welche sich um die von den
Deutschen Rittern
daselbst angelegte
Burg ansiedelten. Die Stadt erlangte 1246 Lübecker
Recht, wurde frühzeitig in die
deutsche
Hansa aufgenommen und blühte rasch auf, bis sie sich 1454 vom
Orden
[* 13] losriß, unter poln. Schutz stellte und 1466 auch
vom
Orden an
Polen abge- treten wurde. Ganz herabgekommen, erholte sich Elbogen
, als es 1772 an
Preußen
[* 14] kam, zumal da
Danzig noch
bis 1793 bei
Polen verblieb. In neuerer Zeit strebt es mit Rührigkeit nach neuer
Blüte.
[* 15] -
Vgl. Fuchs,
[* 16]
Beschreibung der Stadt
Elbogen
(Elbing
[* 17] 1818 -52); Rhode, Der
Elbinger
Kreis
[* 18] in topogr., histor. und statist.
Hinsicht (Danz. 1871).
ftung. Glbinger Niederung, s. Marienburger Niede- Elbingerode, Stadt im
Kreis Ilfeld des preuß. Reg.-Bez.
Hildesheim,
[* 19] 11 km südlich von Wer- nigerode, in 442 m Höhe im Harz, an der Neben- linie
Blankenburg-Tanne der Halberstadt-Blanken-
buraer Eisenbahn, hat (1890) 2936 Elbogen
, darunter 36 Katholiken; Post,
Telegraph,
[* 20] Schloßruine, neue got.
Kirche, Steinbrüche;
Rinoviehzucht, Holzhandel und in der Nähe bedeutende Eisengruben, deren Produkte in Rotehütte an der
Kalten
Bode, 4 km im
SW. von Elbogen
, verhüttet werden.
Glbing-Oberländifcher Kanal, Kanal in der preuß. Provinz Ostpreußen, [* 21] verbindet die Seen des Oberlandes auf der Grenze von Ost- und West- preußen mit dem Drausensee und dadurch mit El- bing. Der Kanalbau wurde 1844 begonnen und 1860 vollendet. Die Fahrt aus dem Elbingflusse führt durch em im Drausensee gebaggertes Fahr- wasser zu dem mit 1242,86 m langen Molen ver- sehenen Eingänge des Kanals. Dieser steigt vom Drauscnsee in fünf Schleusen bis Hirschfeld 13,8i m, und von hier in vier geneigten Ebenen bis zur Höhe des Oberländischen Seenplateaus auf.
Auf diesen geneigten Ebenen werden die Schiffe [* 22] und Holzstöße mittels einer zweigleisigen Eisenbahn von 3,2? m Spurweite durch Nasserkraft auf großen eisernen, durch Drahtseile verbundenen Gittcrwagcn zu Berg und zu Thal [* 23] gefördert. Die untereinander verbun- denen Seen sind sämtlich auf das gleiche Niveau von 99,48 m gebracht. Von dem 16,63 m einge- schnittenen und durch eine Stauschleuse geschützten Übergangspunkte über die alte Wasserscheide bei Draulitten beginnt die Fahrt im Pinnau- und Samrodtsee, geht durch kurze Kanalstrecken in den Röthloff-, Bärting-, Krebs-, Zopf- und Großen Eilingsee über und gelangt so nach Liebemühl.
Von hier führt die obere Schisfahrtslinie westlich durch einen Kanal, der den Abisgarsee in einem 0,94 m höher als der Spiegel [* 24] desselben fortlaufenden Aquä- dukt überschreitet, nach dem Duden- und Geserichsee, welcher letztere dadurch in seiner ganzen Ausdehnung [* 25] südlich bis Deutsch-Eylau, nördlich einerseits bis zum Rotzangsee, andererseits durch den Ewingsee bis Saalfeld [* 26] aufgeschlossen wird. Eine zweite, 4,08 m tiefer gelegene Schiffahrtslinie wird von Liebemühl durch den kanalisierten und mit zwei Schleusen ver- sehenen Liebestuß im Drewenzsee erreicht, durch dessen ausgedehnte, weitverzweigte Fläche östlich Osterode, [* 27] Pillauken und der Faltiankensee, westlich aber der Ausfluh der Drcwenz zugänglich werden.
Die gesamteLängederWasserstraßen ist 195,85 Ilm, von denen 41,431 wirkliche
Kanäle, 154,42 km See- strccken sind.
Die
Kanäle sind im Wasserspiegel 15,06 bis 16,32
m, in der
Sohle 7,53 m breit und 1,26 bis 1,5? m tief. Die Schleusen haben
31,33 m Länge, 3,i4 m
Breite
[* 28] und 1,9 bis 3,i m
Tiefe. Bei der Aus- führung wurden durch
Senkung eines
Teils der Seen (um rund 8 m)
ausgedehnte Ländereien gewonnen. Die Bedeutung des Elbogen
K. liegt in der Verbindung des waldreichen Oberlandes,
das Holz und land- wirtschaftliche Produkte in großer Menge nach
El- bing führt, mit dem industriereichen Unterlande, welches
das Oberland mit
Steinkohlen,
Salz,
[* 29]
Eisen- bahnschienen, Baumaterial und Seefischen versieht.
Statist.
Aufnahmen des Verkehrs liegen
nur für den Drewenz-Schillingsce-Kanal vor, den 1890 auf 424 Schiffen 6713 t
Güter und außerdem 10267 t Flohholz passierten. Elbiftan, kleinasiat. Stadt, s.
Albistan. Glbogen oder Elnbogen, czech. I^okst, Stadt in der österr. Vezirkshauptmannschaft
Falkenau in
Böhmen,
[* 30] auf einem
von der
Eger
[* 31] umflossenen
Gra- nitmassiv, über die hier eine Kettenbrücke, die älteste (1836) in
Österreich,
[* 32] führt, und an der Linie
Neu- sattcl-Elbogen
Bezirksgerichts (217,33 hkm, 31 Gemeinden, 42 Ortschaften, 33236 Elbogen) und Nevierbergamtes,
hat (1890) 3744 deutsche Elbogen
, Post,
Telegraph; eine Kommunal-Oberrealschule, eine Fortbildungsschule und eine berühmte Porzellanfabrik,
ferner ein altes Schloß ^tein-Elbogen
, das gegenwärtig als Strafhaus verwendet wird. Im Rathause wird
der unter dem
Namen «der steinerne
Burggraf» be- kannte Meteorstein gezeigt. Er war ursprünglich 192 Pfd. schwer: ein
Teil
davon kam in das
Hof- museum in
Wien,
[* 33] ein anderer in das Museum zu
Prag.
[* 34] Der
Nest wiegt noch 43 Psd. Die Dekanal- kirche wurde 1728 erbaut.
Bei Elbogen
befindet sich eine Dampfziegelei, die Siemenssche
Glas- und eine chem.-tcchnische Fabrik. Elbogen
liegt
im Centrum eines großen Vraunkohlenreviers mit einer Gesamterzeu- gung von (1886) 200000 t
Braunkohle im Werte von 789 313
Fl.
Die Stadt Elbogen
hat einen landtäf- lichen
Besitz von 4830 da. - Wie
Eger (s. d.) ge- hörte auch Elbogen
früher
zu
Deutschland,
[* 35] wurde aber 62*
¶
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
5.506 | Elbogen | Schlesinger | Chronik der Stadt E. | (Prag 1879 ff.) |
14.519 | Schlesinger | "Chronik der Stadt Elbogen" | (das. 1877) | |
64.500 | Schlesinger | "Deutsche Chroniken aus Böhmen" | (Bd. 1-3, Chroniken der Städte Elbogen, Trautenau und Eger, ebd. 1879-84) |
3 Quellen wurden gefunden. Anzahl Quellen auf 30 begrenzen.