1) (ung. Remete ) Bergstadt im ungar.
Komitat
Zips , an der
Göllnitz , mit
Bergbau
[* 2 ] auf
Kupfer - und
Eisenerze , Eisenwerken
und (1881) 1981 meist deutschen Einwohnern. - 2)
Königliches Hofdomänengut im württemberg.
Schwarzwaldkreis ,
Oberamt
Tübingen .
[* 3 ] 1492 gründete
Graf
Eberhard von
Württemberg
[* 4 ] hier ein
Kloster , das 1580 abbrannte.
Eberhard lag hier begraben, bis
Herzog
Christoph seine
Leiche
nach
Tübingen überführte. - 3) Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau ,
[* 5 ] Amtshauptmannschaft
Chemnitz ,
[* 6 ] an der
Zwönitz
und der
Eisenbahn
Chemnitz-Aue-Adorf , mit
Maschinen -,
Strumpfwaren - und Papierfabriken, Baumwollspinnerei und (1880) 2313 Einw.
Titel
Elemente zu
Einsiedel:
1) Friedrich Hildebrand, Freiherr von, aus dem Hause Scharfenstein
2) Detlev, Graf von, königlich sächs. Staatsmann
[5.392] Einsiedel 1)
Altenburg - Altensteig
* 7
Altenburg .
1)
Friedrich
Hildebrand ,
Freiherr von, aus dem
Hause Scharfenstein, geb. 30. April 1750 zu Lumpzig bei
Altenburg ,
[* 7 ] studierte in
Jena
[* 8 ] die
Rechte , ward Regierungsassessor zu
Weimar ,
[* 9 ] 1775
Hofrat , später zum Geheimrat ernannt. Seit 1776
Kammerherr
und Obersthofmeister der Herzogin
Anna Amalie, war er ein geschickter Anordner geistreicher Unterhaltungen; ein
liebenswürdiger
Mensch , komisch berufen durch seine Zerstreutheit, hieß er in den Hofzirkeln allgemein der
»Freund « . Nach
Auflösung des
Hofgerichts ward ihm die
Stelle des
Präsidenten bei dem neuerrichteten
Oberappellationsgericht in
Jena
übertragen .
Er starb 7. Juli 1828 daselbst. Einsiedel schrieb mehrere
Stücke für das improvisierte fürstliche
Theater in
[* 10 ]
Tiefurt ,
Belvedere
und Ettersburg, gab »Neueste vermischte
Schriften «
(Dessau
[* 11 ] 1783-84, 2
Tle .) und
»Grundlinien zu einer
Theorie der
Schauspielkunst «
(Leipz. 1797) heraus, übersetzte auch die
Lustspiele des Terenz (das. 1806, 2 Bde.)
sowie mehrere
Stücke
Calderons und
Moretos .
Leipzig
* 12
Leipzig .
2) Detlev,
Graf von, königlich sächs. Staatsmann, geb. 12. Okt. 1773 zu
Wolkenburg, ward
Geheimer Finanzrat, dann
Kreishauptmann des
Meißener
Kreises , im Mai 1813
Kabinettsminister
und
Staatssekretär der innern Angelegenheiten und nach Senfft-Pilsachs Entlassung auch wit der Leitung des auswärtigen
Departements betraut. Nach der
Schlacht bei
Leipzig
[* 12 ] begleitete
er den gefangenen König nach
Berlin
[* 13 ] und später nach
Preßburg ,
[* 14 ] leitete die Unterhandlungen während des
Wiener
Kongresses , ward 1816 zum Ordenskanzler ernannt und erhielt
die Oberaufsicht über die wissenschaftlichen und
Kunstsammlungen in
Dresden ,
[* 15 ] später auch den Vorsitz in der
Sächsischen
Bibel -
und Missionsgesellschaft.
Sein Einfluß stieg noch nach dem
Tode des
Königs
Friedrich
August (1827) unter dem König
Anton , der bei Lebzeiten seines Vorgängers
allen Regierungsgeschäften fern geblieben war; allein seine Abgeneigtheit gegen eine zeitgemäße Veränderung
der
Verfassung , eine zu große
Wahrnehmung seiner Privatinteressen und seine Hinneigung zur orthodoxen
Partei regten die öffentliche
Meinung gegen ihn auf und führten im
September 1830 die
Dresdener
Unruhen und seinen
Sturz herbei. Einsiedel zog sich danach auf seine
Güter zurück, wo er 20. März 1861 starb.