Einfach
,
in der Philosophie das Unzusammengesetzte, mithin auch Unteilbare. Der Begriff des ¶
mehr
Einfachen
entsteht aus dem Bedürfnis, gegenüber der unbegrenzten Teilbarkeit des Raums die Bestimmtheit des Realen im Raume
festzuhalten. Die Realität droht sich ganz zu verflüchtigen, wenn auch für sie die Teilbarkeit ins Unendliche gelten soll.
Dieser Forderung zu genügen erdachte Demokrit das Atom (s. d.); noch entschiedener liegt sie dem Leibnizschen
Begriff der Monade (s. d.) zu Grunde. Nach Kant giebt es kein schlechthin Einfaches in den Erscheinungen, noch ist es etwa als
Ding an sich jenseit der Erfahrung zu erreichen, weder in den Teilen der Materie noch etwa in einem letzten Subjekt des Bewußtseins
(Seele). Das Einfache wird damit zur bloßen Idee (s. d.). In relativer
Bedeutung ist dagegen das Einfache zulässig und häufig gebraucht. So heißen einfache
Vorstellungen, einfache
Begriffe solche,
in denen keine weitere Zerlegung vorgestellt oder gedacht wird; die Empfindungen werden als einfache
oder als Elemente des
Bewußtseinsinhalts angesehen, sofern sie für unser Bewußtsein nicht weiter zerlegbar sind.